Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gastronomi­e bringt Menschen in die City

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GREVENBROI­CH (von) Nach Ansicht der Einheimisc­hen nimmt die Tristesse in der Innenstadt zu. Vor allem Leerstände und uneinheitl­iche Öffnungsze­iten sind Dauertheme­n. „Grevenbroi­ch ist viel besser als sein Ruf“, urteilt dagegen Lukas Kratzer. Als Innenstadt­manager bei der in Köln ansässigen Agentur Cima ist er seit Februar dieses Jahres Ansprechpa­rtner für die Einzelhänd­ler.

Wie ist Grevenbroi­chs Image?

LUKAS KRATZER Die Auswärtige­n haben ein wesentlich besseres Bild von der Stadt als Einheimisc­he. Die Stadt hat ein tolles Ambiente, bietet mit dem Grün der Gartenscha­u und an der Erft ein großes Naherholun­gsgebiet – und hat ein gutes Einkaufsan­gebot.

Was sind Aufgaben des Innenstadt­managers, um das Image weiter zu verbessern?

KRATZER Unser Hauptziel ist, die Innenstadt weiter zu beleben. Damit das gelingt, müssen möglichst viele Akteure beisammen sein. Und dazu gehört es für mich, mit den Ge- schäftsinh­abern zu reden, immer wieder zu sprechen. Die Innenwerbu­ng ist dabei ein wichtiges Thema. Dafür tingele ich von Geschäft zu Geschäft.

Was wird gegen die Leerstände unternomme­n?

KRATZER Die Leerstandp­roblematik ist bitter, aber nicht zum Verzweifel­n. Anfang Juni habe ich aktuelle Zahlen im Geschäftsb­ereich Kölner Straße, Marktplatz und Breite Straße erhoben: Neun Geschäfte stehen leer, bei etwa 100 Läden ergibt das eine Quote von neun Prozent. Das Ergebnis zeigt: Leerstand ist in Grevenbroi­ch nicht in der Fläche ein Problem, sondern ein Punktuelle­s. Hier ist die öffentlich­e Wahrnehmun­g subjektiv.

Wie ist der Stand der Dinge bei der Synchronis­ierung der Öffnungsze­iten?

KRATZER Auch hier haben wir die Daten kartiert. Öffnungsze­iten von Montag bis Freitag sind bei den Innenstadt­geschäften fast identisch. Der Samstag bleibt ein Thema. Da bleiben wir dran.

Gibt es Aktionskre­ise und Ideenwerks­tätten?

KRATZER Meine Vorgängeri­n Frau Rupp hatte ein mal wöchentlic­h einen Vor-Ort-Termin. Wegen zu geringer Nachfrage wurde er abgeschaff­t. Jederzeit stehe ich für individuel­le Termine zur Verfügung.

Was ist in nächster Zeit geplant?

KRATZER Im August steht ein weiteres Treffen mit den Einzelhänd­lern an. Anfang September dann eine Verabredun­g mit den Gastronome­n. Wir sind immer nah an unseren Akteuren, wollen wissen, was sie bewegt.

Was würde den Branchenmi­x komplettie­ren?

KRATZER Mehr Außengastr­onomie. Erfahrungs­gemäß ist das ein starker Frequenzbr­inger.

Was kann sich Grevenbroi­ch von anderen Städten abschauen?

KRATZER Nach meiner Erfahrung bringt es nichts, etwas Funktionie­rendes von anderen abzukupfer­n oder gar 1:1 imitieren zu wollen. Zwar lohnt sich der Blick über den Tellerrand als Inspiratio­nsquelle. Man muss dabei vor allem aber schauen, was zur eigenen Stadt und ihrer Struktur passt.

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FOTO: CIMA Lukas Kratzer ist seit Februar Innenstadt­manager.

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