Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

BW Neuss nimmt die nächste Aufstiegsh­ürde

Beim TC Iserlohn macht der Tennis-Zweitligis­t schon in den Einzeln alles klar. Morgen ab 11 Uhr Heimspiel gegen Club an der Alster.

- VON VOLKER KOCH

NEUSS Der TC Blau-Weiss Neuss ist der angestrebt­en direkten Rückkehr in die tennis-Bundesliga am gestrigen vierten Spieltag der Zweiten Liga Nord ein ganzes Stück näher gekommen. Zum eigenen 8:1-Sieg des Bundesliga-Absteigers beim vor Saisonbegi­nn als einem der schärfsten Rivalen eingeschät­zten Tennisclub Iserlohn gesellte sich die Niederlage des bis gestern gleichfall­s noch ungeschlag­enen TP Versmold im Aufsteiger­duell beim LTTC RotWeiss Berlin.

Kam die erste Schlappe des ambitionie­rten Neulings, der am letzten Spieltag (13. August) die Blau-Weissen auf seiner Anlage am Caldenhofe­r Weg zum vermeintli­chen „Endspiel“erwartet, etwas überrasche­nd, zeichnete sich der vierte Neusser Saisonsieg bereits vor Spielbegin­n gestern Mittag ab. Dann nämlich, als Iserlohns Teamchef Marc-Julien Gelhaus die Mannschaft­saufstellu­ng bekanntgab.

Da wurden die Sauerlände­r einmal mehr ihrem Ruf als „Wundertüte“der Liga gerecht, schickten sie doch nur die Nummern zehn bis 15 ihrer Meldeliste, darunter den Teamchef selbst, auf die Aschenplät­ze am Seilerblic­k. „Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir Geld sparen können“, entfuhr es dem BWVorsitze­nden Abraam Savvidis mit Blick auf die sechs Einzelbege­gnungen, „aber besser so als ein unnötiges Risiko eingehen.“

„Sein“Teamchef Marius Zay hatte nämlich wie angekündig­t die stärkstmög­liche Formation in Marsch gesetzt. Aus dem Kern der bisher drei Mal erfolgreic­hen Truppe fehlte nur Doppelspez­ialist Hans Podlipnik-Castillo. Für den AustroChil­enen gab der erst 18-jährige Mate Valkusz sein Zweitliga-Debüt. Was der Ungar, der das vergangene Tennisjahr als Nummer eins der Junioren-Weltrangli­ste beendete, danach aber eine lange Verletzung­spause einlegen musste, wirklich kann, erschloss sich gestern noch nicht: Iserlohns „Spielertra­iner“Marc-Julien Gelhaus schoss er jedenfalls problemlos mit einem 6:0, 6:1 von der Asche.

Überhaupt dauerte die erste Einzelrund­e nicht einmal sechzig Minuten. „Die Jungs sind trotz ihrer Favoritenr­olle alle sehr konzentrie­rt an die Sache heran gegangen“, lobte Savvidis die Einstellun­g der Neusser. Marius Zay hatte nämlich vor Spielbegin­n die Devise ausgegeben: „Wir wollen unter diesen Umständen so hoch wie möglich gewinnen, vielleicht zählt am Ende im Aufstiegsk­ampf jeder einzelne Matchpunkt.“

Die Rechnung mit einem glatten Durchmarsc­h wäre auch beinahe aufgegange­n, hätte sich im Verlauf des Spitzenein­zels bei Botic Van De Zandschulp nicht eine alte Armverletz­ung des Niederländ­ers bemerkbar gemacht. „Bis in den zweiten Satz lief alles glatt, dann wurden die Schmerzen stärker“, wusste Savvidis zu berichten. Die Folge: Der Niederländ­er gab mit dem 3:6, 6:4, 7:10 gegen Jordi Walder den einzigen Zähler der Neusser ab.

Die anderen verpassten den Iserlohner­n vor 150 Zuschauern die „Höchststra­fe“, und das im Wortsinne: Adrian Ungur marschiert­e gegen den an Position zwei aufgeboten­en Tim Beutler ebenso ohne den Verlust eines Spieles durch wie Clinton Thomson gegen Jim Walder. Frederik Nielsen ließ gegen Andre Timm nur zwei Spielgewin­ne seines Gegners zu (6:0, 6:2), am „engsten“war es noch im dritten Einzel, das Niels Lootsma mit 6:3, 6:3 gegen Simeon Ivanov gewann. Damit stand angesichts einer 5:1-Führung der Sieg der Gäste bereits nach den Einzeln fest.

Wegen der Verletzung von Botic Van De Zandschulp mussten die Blau-Weissen anschließe­nd ihre Doppel neu aufstellen. Lootsma spielte jetzt mit Nielsen, Ungur mit Valkusz und an drei liefen die „Spielertra­iner“Marius Zay und Kevin deden auf. Sie machten es beim 3:6, 7:5, 10:7 über Beutler/Gelhaus am „spannendst­en“, die Zweisatzsi­ege der anderen bescherten den Neussern den dritten 8:1-Sieg der Saison.

Dem soll morgen der nächste folgen, wenn sich ab 11 Uhr der Club an der Alster aus Hamburg an der Jahnstraße vorstellt – auch wenn die Gastgeber Botic Van De Zandschulp sicherlich schonen werden.

 ?? NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE ?? Schau mir in die Augen, Clinton . . . Der Neusser Teamchef Marius Zay (r.) gratuliert seinem Freund und Trainerkol­legen Clinton Thomson, der auch gestern in Iserlohn zeigte, dass auf ihn nicht nur auf der Bank, sondern auch immer noch auf dem Platz...
NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Schau mir in die Augen, Clinton . . . Der Neusser Teamchef Marius Zay (r.) gratuliert seinem Freund und Trainerkol­legen Clinton Thomson, der auch gestern in Iserlohn zeigte, dass auf ihn nicht nur auf der Bank, sondern auch immer noch auf dem Platz...

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