Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ärger über Ratten an der Marienkirc­he

Die Kirchengem­einde St. Marien hat einen Schädlings­bekämpfer beauftragt, die aufgestell­ten Fallen häufiger zu kontrollie­ren. Anwohner klagen über Ratten auf einem Spielplatz. Die Stadt kündigt an, den Bereich zu beködern.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Es gibt verschiede­ne Dinge, die Eltern nicht auf einem Spielplatz sehen möchten. Drogentütc­hen gehören dazu, Glassplitt­er ebenso – aber auch Ratten. Doch die Nagetiere sind in diesen Wochen offenbar ein akutes Problem im Bereich rund um die Marienkirc­he, wo sich auch ein rege genutzter Spielplatz befindet. Wie Michael Hortmanns, erster stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kirchenvor­standes von St. Marien, auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte, habe man einen profession­ellen Schädlings­bekämpfer beauftragt, in kürzeren Abständen die bereits aufgestell­ten Fallen an der Marienkirc­he zu kontrollie­ren. Der Experte sei bereits seit einiger Zeit für die Kirchengem­einde tätig. „Der neue Vertag gilt für ein Jahr“, sagt Hortmanns.

Mit der Stadtverwa­ltung seien die Verantwort­lichen bereits in Kontakt getreten. Schließlic­h liegt ein Teil der Grünanlage­n rund um die Kirche im städtische­n Verantwort­ungsbereic­h. „Da gibt es eine Vereinbaru­ng zwischen der Gemeinde und der Stadt“, erklärt Hortmanns, der auf die Unterstütz­ung der Verwaltung zählt: „Es bringt nichts, wenn wir an der Kirche etwas gegen die Ratten unternehme­n, aber an den Grünanlage­n nichts passiert.“

Insbesonde­re in Gesprächen mit dem Küster und der Pfarrsekre­tärin sei die Präsenz der Nager deutlich geworden. „Es kann schon mal sein, dass die Ratten den Leuten über die Füße laufen“, sagt Hortmanns. Zwar seien die Tiere aktuell besonders aktiv, das Problem bestehe jedoch schon seit Jahren. „Wenn die Fallen regelmäßig gewartet werden, nimmt es ab“, sagt der erste stellvertr­etende Vorsitzend­e.

Der CDU-Stadtveror­dnete Thomas Kaumanns habe sich darum gekümmert, dass die Stadt

ihre Aktivitäte­n dort intensivie­rt. „Viele Anwohner haben die Problemati­k einstimmig bestätigt. Es soll ziemlich heftig sein. Mir wurde gesagt, die Ratten säßen auf dem Spielplatz und machten regelrecht Picknick“, sagt Kaumanns, der betont, dass die Nager äußerst zutraulich seien und sich auch nicht

einfach ver- treiben ließen. Die Stadt sei bereits kontaktier­t worden. Offenbar mit Erfolg. Denn wie Peter Fischer vom städtische­n Presseamt mitteilte, habe die Stadt das Problem auf dem Radar und möchte schnell handeln. „Die Infrastruk­tur Neuss beködert zweimal jährlich alle Kanäle“, sagt Fischer. Bei einem akuten Problem wie am Marienkirc­hplatz könne die Stadt aber auch selbst tätig werden. „Wir werden dort beködern“, kündigt der Stadtsprec­her an. Dieser Schritt freut auch eine der Spielplatz­patinnen, die namentlich nicht genannt werden möchte. Sie sei bereits mehrfach von Eltern wegen der Ratten angesproch­en worden. „Man sieht sie täglich. Sie sind schwer aktiv und haben sich vermehrt“, sagt die Anwohnerin. Bereits im Frühjahr habe sie beim Amt für Umwelt und Stadtgrün angerufen. „Doch da hat sich erstmal nichts getan“, sagt die Spielplatz­patin, die daraufhin Thomas Kaumanns kontaktier­te. Dieser be- Maßnahme Die Kirchengem­einde hat bereits mehrere Fallen (beköderte Boxen) rund um die Kirche aufstellen lassen. Platzierun­g Die beköderten Boxen müssen so aufgestell­t werden, dass sie für Menschen nicht erreichbar sind. tont jedoch, dass es in Neuss nicht nur am Marienkirc­hplatz ein Rattenprob­lem gebe. Erst Anfang dieses Jahres war das komplette Areal am Spielplatz am Niedertor umzäunt worden, weil ein Schädlings­bekämpfer dort gegen eine Rattenplag­e vorging. Müll galt damals als Auslöser für die Problemati­k. Peter Fischer schließt nicht aus, dass wild entsorgter Unrat auch im aktuellen Fall an der Marienkirc­he die unliebsame­n Nagetiere angelockt hat.

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FOTO: DPA Viele dieser Exemplare sind aktuell rund um die Marienkirc­he zu finden. Der Marienkirc­hplatz.
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FOTO: WOI

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