Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Blau-Weiss Neuss müht sich zum fünften Sieg
Beim 6:3 über den noch punktlosen Club an der Alster Hamburg tut sich der Spitzenreiter der 2. Tennis-Bundesliga überaus schwer.
NEUSS Hat der TC Blau-Weiss Neuss gestern die günstige Gelegenheit verpasst, sich mit Blick auf Matchpunkte und Sätze weiter von der Konkurrenz in der Zweiten TennisBundesliga Nord abzusetzen? Oder darf der Tabellenführer froh sein, gegen den Club an der Alster aus Hamburg überhaupt den fünften Sieg im fünften Spiel seit dem Abstieg aus der Ersten Liga eingefahren zu haben?
Diese Frage wird sich wohl erst am letzten Spieltag (13. August) beantworten lassen, wenn die Neusser beim einzig noch verbliebenen Titelrivalen TP Versmold zu Gast sind. Der ambitionierte Aufsteiger, der am Samstag mit dem 3:6 beim LTTC Rot-Weiss Berlin die erste Saisonniederlage kassiert hatte, schrammte im gestrigen Heimspiel gegen den Suchsdorfer SV (5:4) nur knapp an der zweiten vorbei. Hätte Sören Olesen, der Däne in Diensten der
„Es war genau das erwartete Spiel, Alster ist zwar sieglos, aber keineswegs schwach“
Marius Zay
Teamchef TC BW Neuss
schleswig-holsteinischen Gäste, sein Einzel gegen Johann Willems nicht beim Stande von 3:3 wegen Verletzung abschenken müssen, wäre jetzt Suchsdorf und nicht Versmold der härteste und wohl einzige Verfolger des TC Blau-Weiss Neuss.
16 Matchpunkte liegen jetzt zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellenzweiten. Weil Versmold aber ein Spiel weniger ausgetragen hat, dürfte diese Differenz nicht ausreichen, um bereits vor dem „Finale“am letzten Spieltag den Meistertitel unter Dach und Fach zu bringen.
Marius Zay freilich trauerte nach dem 6:3 über den Club an der Alster nicht den verpassten Matchpunkten nach. Der Neusser Teamchef war vielmehr froh, dass die Partie gestern Nachmittag überhaupt ein Happy-End fand aus Sicht des Tabellenführers: „Es war genau das Spiel, das wir erwartet hatten“, sagte der 33-Jährige, nachdem er selbst das dritte Doppel an der Seite des ehemaligen Wimbledonsiegers Frederik Nielsen mit 6:7, 6:3, 6:10 gegen Matthias Kolbe und Tobias Hinzmann verloren hatte, „Alster ist zwar sieglos, aber alles andere als schwach. Die hatten bisher nur das Pech, dass alle Gegner gegen sie mit voller Besetzung angetreten sind.“
In der Tat erwiesen sich die Hamburger, die am Freitag noch mit 2:7 beim TTC Bielefeld unter die Räder gekommen waren, als bislang unan-
Herr Savvidis, man soll das Fell des Bären bekanntlich nicht verteilen, bevor er erlegt ist. Doch muss man sich angesichts von fünf Siegen aus fünf Spielen nicht langsam Gedanken über einen möglichen Aufstieg machen beim TC Blau-Weiss Neuss?
ABRAAM SAVVIDIS Unser Ziel ist zunächst einmal, den Meistertitel in der 2. Tennis-Bundesliga Nord zu holen, dafür brauchen wir aus den ausstehenden drei Spielen mindestens noch zwei, wahrscheinlich sogar drei Siege. Und wie schwer das wird, haben wir ja heute gesehen, wo wir nach den Einzeln auch leicht mit 2:4 in Rückstand hätten liegen können.
Trotzdem hat es am Ende zum Sieggereicht. Was passiert, wenn das in den letzten drei Spielen genauso läuft?
SAVVIDIS Dann sind wir Meister. Ob wir dann auch unser Aufstiegsrecht wahrnehmen, diese Frage kann ich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht beantworten.