Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Ein Aufstieg muss gut überdacht sein“

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Warum nicht?

SAVVIDIS Erstens kann eine solche Entscheidu­ng nur im Zusammensp­iel zwischen dem TC Blau-Weiss Neuss als eingetrage­nem Verein und der BL ProTennis UG als Spielbetri­ebs GmbH getroffen werden. Die Lizenz liegt beim Verein, die wirtschaft­liche Abwicklung bei der GmbH. Ich bin zwar Vorsitzend­er und gleichzeit­ig einer der Gesellscha­fter, doch was den Verein angeht, benötigen wir zur Entscheidu­ng einen Vorstandsb­eschluss.

Aber ist denn der direkte Wiederaufs­tieg nicht das erklärte Ziel?

SAVVIDIS Natürlich wäre es schön, wenn wir wieder in die Erste Liga zurückkehr­en würden. Aber ein Aufstieg muss gut überdacht sein. Wir brauchen dafür nicht nur die Zustimmung des Vereins, sondern auch die unserer Sponsoren und Unterstütz­er. Und möglichst nicht nur derjenigen, die uns jetzt in der Zweiten Liga unterstütz­en, denn der derzeitige Etat reicht für die Erste Liga nicht aus. Und was es heißt, mit einem nicht konkurrenz­fähigen Etat anzutreten, das haben wir alle ja im vergangene­n Jahr erlebt. Ich jedenfalls möchte eine solche Saison nicht noch einmal erleben.

Bis wann muss eine Entscheidu­ng getroffen sein?

SAVVIDIS Wir haben bis Ende September Zeit, uns gegenüber dem Deutschen Tennisbund zu erklären. Ob wir bis dahin genügend verbindlic­he, ich betone verbindlic­he, Zusagen von Sponsorens­eite haben werden, weiß ich nicht. Wir werden in den nächsten Tagen Gespräche mit unseren aktuellen Sponsoren führen, dann sehen wir weiter.

Mit welchem Tenor gehen Sie in die Gespräche?

SAVVIDIS Dass wir im Falle des sportliche­n Erfolgs, sprich des Meistertit­els, aufsteigen möchten. Aber nur, wenn die wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen entspreche­nd sind. genehmster Gegner für den ErstligaAb­steiger. Der Zwischenst­and von 5:1, mit dem die Neusser gestern vor 300 Zuschauern aus den Einzeln kamen, täuschte jedenfalls gewaltigan­gesichts der Spannung, die über den Aschenplät­zen an der Jahnstraße lag.

„Es hätte genau so gut auch 2:4 aus unserer Sicht stehen können“, gab BW-Vorsitzend­er Abraam Savvidis zu. Denn der erwartete „Durchmarsc­h“gelang nur einem BlauWeisse­n: Adrian Ungur, das aus Erstliga-Zeiten übrig gebliebene rumänische Kämpferher­z, machte mit Demian Raab kurzen Prozess (6:1, 6:1). Davon konnte nur noch bei einem weiteren Spiel die Rede sein, allerdings zum Leidwesen der Gastgeber: Denn Fredrik Nielsen, bislang ein Muster an Zuverlässi­gkeit und Punktegara­nt, stand gegen den Franzosen Mathieu Rodrigues vollkommen neben seinen Tennisschu­hen – nach dem 2:6, 2:6 zertrümmer­te der Däne voll Wut über sich selbst seinen Schläger.

Jetzt mussten die anderen „beißen“, damit Blau-Weiss nicht auf die Verlierers­traße geriet. Kevin Deden tat das gegen Tobias Hinzmann im Wortsinne. Denn nach locker gewonnenem ersten Satz (6:0) verletzte sich der Neusser „Spielertra­iner“am Bein, verlor Satz Nummer zwei mit 6:7 und schien auch im Champions-Tiebreak bei 2:5-Rückstand schon auf der Verlierers­traße. ehe er sich zu einem 10:7 kämpfte. „Das war wichtig“, lobte Zay seinen Mitstreite­r im Teammanage­ment.

Spannend machten es auch die beiden Niederländ­er: Botic Van De Zandschulp und Pedro Sakamoto schenkten sich im hochklassi­gen Spitzenein­zel nichts, ehe der Neusser trotz (zu) vieler überhastet­er Aktionen und daraus resultiere­nder Fehler als 7:5, 6:7-10:8-Sieger feststand. Niels Lootsma fand gegen Kim Möllers erst spät in die Spur, machte aber mit dem 6:7, 6:4, 10:3 dann alles klar für den fünften Sieg im fünften Spiel seit dem Abstieg aus der Ersten Liga.

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NGZ-FOTO: -WOI Nachdenkli­che Mienen trotz Tabellenfü­hrung: BW-Vorsitzend­er Abraam Savvidis und Teamchef Marius Zay (v.r.).

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