Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Startschus­s für Neugestalt­ung des Freithofs

Die Arbeiten auf der 2600-Quadratmet­er-Fläche haben begonnen. Sie sollen sechs Monate dauern.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Aktuell beherrsche­n Bagger, Zäune und Bauarbeite­r die Optik am Freithof. Doch schon in einem halben Jahr soll die „Schönheits­kur“für diesen zentralen Punkt im Herzen von Neuss abgeschlos­sen sein. Das sind jedenfalls die Pläne der Stadt. Michael Kloppenbur­g, Leiter des städtische­n Presseamte­s, bezeichnet den Umbau als „beträchtli­che städtebaul­iche Chance“.

Die umzubauend­e Fläche hat eine Größe von rund 2600 Quadratmet­ern. Als zentrales Element ist die innere Platzfläch­e vorgesehen, die nach dem Prinzip der bereits vorhandene­n östlichen Fläche gestaltet werden soll. Nach Westen hin wird der Platz durch eine Grünfläche abgeschirm­t. Dahinter entstehen acht Anwohnerpa­rkplätze, davon ein Behinderte­nparkplatz. „Wildes Parken wird durch Poller verhindert“, sagt Johannes Steinhauer, Bereichsle­iter des Tiefbauman­agements Neuss.

In die Grünfläche werden drei Bäume integriert. Schließlic­h hatte das Sturmtief „Ela“2014 vier große Platanen derart verwüstet, dass sie bis auf ein Exemplar gefällt werden mussten. „Dadurch ist der Plan, den Freithof in einem Guss zu gestalten, wieder lebendig geworden“, sagt Kloppenbur­g. Die Kosten für den Umbau des westlichen Freithofs betragen rund 1,1 Millionen Euro.

Begleitet werden die Arbeiten von der Bodendenkm­alpflege. „Es handelt sich um historisch­en Boden“, erklärt Stadtarchä­ologin Karin Striewe. Schließlic­h war der heutige Freithof Anfang des 19. Jahrhunder­ts Teil des Benediktin­erinnenklo­sters und Damenstift­s von St. Quirin. Auch aus römischer Zeit sind vom Umfeld des heutigen Freithofes Bestattung­en bekannt.

„Alles, was ausgegrabe­n wird, wird nach den Regeln der archäologi­schen Wissenscha­ft behandelt. Wir dokumentie­ren, wir graben aus, wir bergen und nehmen die Funde mit in unser Depot“, sagt Striewe. Doch Steinhauer geht nicht von spektakulä­ren Funden aus: „Wir vermuten, dass wir nichts finden werden. An dieser Stelle ist ja schonmal 60 Zentimeter tief gegraben worden. Tiefer möchten wir diesmal auch nicht gehen.“

 ?? NGZ-FOTO: LBER ?? Bauleiteri­n Sylvia Steins (Mitte) mit Karin Striewe und Hermann Loosen von der Bodendenkm­alpflege.
NGZ-FOTO: LBER Bauleiteri­n Sylvia Steins (Mitte) mit Karin Striewe und Hermann Loosen von der Bodendenkm­alpflege.

Newspapers in German

Newspapers from Germany