Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Werke aus Portigon-Sammlung für das Sels-Museum

Eine Collage von Max Ernst und eine Kohle-Arbeit von Fernands Botero sind Dauerleihg­aben der Kunstsamml­ung NRW.

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NEUSS (hbm) Das Clemens-SelsMuseum wächst. Zumindest in seiner Sammlung. Zwei neue Arbeiten kommen hinzu, die aus dem Bestand der ehemaligen Sammlung der Portigon AG stammen und nun dem Neusser Haus als Dauerleihg­aben überlassen werden. Dabei handelt es sich um die beiden grafischen Arbeiten „C’est déja la 22ème fois que Lohengrin ...“von 1920 und ein titelloses, 1968 entstanden­es Bild von Fernando Botero.

Die Initiative für die Bewerbung ging vom Kulturauss­chuss aus. Der hatte in seiner Sitzung im September 2015 beschlosse­n, dass die Verwaltung sich rechtzeiti­g um Dauerleihg­aben aus der ehemaligen Sammlung der Portigon AG bewirbt. Was das Clemens-Sels-Museum auch getan hat, als etwa ein Jahr später der offizielle Aufruf zu den Anfragen für Dauerleihg­aben aus der Stiftung „Kunst im Landesbesi­tz“, in die die Werke der Portigon AG überführt worden sind, kam. Gern hätte das Neusser Haus auch noch „Der Mack’sche Garten“, von August Macke 1911 gemalt, bekommen, hat aber nur den Zuschlag für Ernst und Botero bekommen. Der Versicheru­ngswert der Collage mit Gouache auf Papier von Max Ernst wird mit 41.000 Euro und der von Boteros Kohle-auf-Leinwand-Bild mit 50.000 Euro beziffert.

Auf jeden Fall aber sieht die Kulturverw­altung in der Entscheidu­ng des Kulturfach­lichen Beirats eine Würdigung für das Clemens-SelsMuseum. Schließlic­h hatte das Neusser Haus Max Ernst die erste Einzelauss­tellung nach dem zweiten Weltkrieg ausgericht­et und seit dem insbesonde­re seine grafischen Arbeiten präsentier­t und vermittelt. Auch das kleine Grafische Kabinetts wurde 2010 mit einer Ausstellun­g zu Max Ernst eröffnet.

Mit dem Werk von Fernando Botero sei es möglich, einen Brückensch­lag zu dem wichtigen Sammlungsb­ereich der Naiven im Neusser Museum zu schlagen, heißt es seitens der Verwaltung. Botero schätzte nicht nur die Naive Kunst im Allgemeine­n, sondern ließ sich insbesonde­re von den Werken Bombois’ inspiriere­n: „Der Kulturfach­liche Beirat würdigt damit das Bestreben des Museums, der Naiven Kunst auch einen Einfluss auf die Avantgarde beizumesse­n.“

Der Dauerleihv­ertrag zwischen der Kunstsamml­ung NRW und dem Clemens-Sels-Museum wurde auf unbestimmt­e Zeit geschlosse­n. Die Kosten für Versicheru­ng, Pflege und Transport übernimmt der Leihnehmer. Ziel der Neusser ist es, die Werke am Internatio­nalen Museumstag 2018 öffentlich zu präsentier­en.

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Mit Kohle auf Leinwand hat Fernando Botero 1968 das titellose Bild gemalt
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FOTO (2): KUNSTSAMML­UNG NRW An Richard Wagners „Lohengrin“ist Max Ernsts Collage von 1920 angelehnt.

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