Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Besuch beim Papst bewegt Borussen
Dank der guten Kontakte von Vizepräsident Bonhof gab es gestern eine Privataudienz im Vatikan.
ROM/MÖNCHENGLADBACH Für Rainer Bonhof ist auch der dritte Besuch im Vatikan immer noch etwas Besonderes: Wenn man dem Papst die Hand gebe, durchdringe das den ganzen Körper und bewege einen, sagte Borussias Vizepräsident, der nach Benedikt XVI. im Jahr 2011 gestern nach 2015 zum zweiten Mal Papst Franziskus die Hand reichte. „Das ist ein fester Händedruck, der durch Mark und Knochen geht“, sagte Bonhof.
Durch sein Engagement für die Stiftung „Big Shoe“, die 2006 während der Fußball-WM in Deutschland gegründet wurde, hat Bonhof Kontakt zum Vatikan. 2011 machte er Benedikt auf die Stiftung, die mittlerweile mehr als 300 notleidende Kinder aus Afrika unentgeltlich operiert hat, aufmerksam. Dabei schlug Borussias Vizepräsident dem damaligen Papst auch vor, die eigene Traditionsmannschaft „Weisweiler Elf“könne gegen das Team des Vatikan antreten – das stieß auf offe- ne Ohren. Am 20. Oktober soll es nun bereits das vierte Duell der beiden Teams geben. Bonhof sagte gestern: „In den vergangenen Jahren ist ein sehr gutes Verhältnis zur Rappresentativa Vaticana entstanden.“
Das ermöglichte Borussia gestern die Privataudienz, die Spieler posteten in den sozialen Netzwerken etliche Fotos von diesem Treffen. Vor allem Ibrahima Traorés Schnappschuss erfreute sich im Netz großer Beliebtheit. „Er ist der Papst und ich bin Muslim! Wir sind alle Menschen“, schrieb Traoré zu dem Bild auf „Twitter“und garnierte diesen Beitrag mit dem „Hashtag“Respekt.
Franziskus überreichte jedem Spieler einen Rosenkranz als Geschenk. Der Papst wiederum erhielt ein signiertes Trikot der Borussen mit der Nummer eins und seinem Namen auf dem Rücken. Franziskus ist als Mitglied des argentinischen Klubs Atletico San Lorenzo de Almargo bekennender Fußballfan. Borussia lobte er gestern mit den Worten: „Die Fohlenelf zeichnet sich als Mannschaft nach ,menschlichem Maß’ und als familienfreundliche Mannschaft aus. Es ist schön zu sehen, wie die Familien Ihren Borussia-Park bevölkern.“
Trainer Dieter Hecking sagte: „Wenn man den Spielern in die Augen geschaut hat, waren sie sehr ergriffen, weil ihnen bewusst war, welch eine bedeutende Persönlichkeit vor ihnen steht.“Belege dafür lieferten etwa Tobias Strobl, der via Twitter vom „heiligsten Handschlag meines Lebens“schrieb, oder Kapitän Lars Stindl, der im selben Portal kommentierte: „Es ist eine große Ehre für uns.“Bei Radio Vatikan ergänzte Weltmeister Christoph Kramer: „Ich fand ihn sehr entspannt und gelassen, wir haben einen coolen Papst, auf jeden Fall!“