Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vikings freuen sich auf den THW Kiel

Zur Saisoneröf­fnung heute Abend gegen den Rekordmeis­ter ist das Castello in Reisholz ausverkauf­t.

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Düsseldorf ist eine Modestadt, Düsseldorf ist eine Eishockeys­tadt – und jetzt ist Düsseldorf auch eine Handballst­adt. Die Freunde dieser Sportart wussten das schon immer, haben aber auch den Zick-Zack-Kurs mit deutscher Vizemeiste­rschaft (1988), dem Gewinn des Europapoka­ls (1989) und der Insolvenz (2012) miterlebt. Nach Jahren der Abstinenz steigt der Handball in Düsseldorf wie Phönix aus der Asche empor. Möglich macht dies der Zusammensc­hluss des Neusser HV, der die gute erste Mannschaft hatte, und des ART, der über eine ausgezeich­nete Jugendarbe­it verfügt, zum HC Rhein Vikings. Der Zweitliga-Aufsteiger kämpft jetzt in Düsseldorf um Punkte, da hier die notwendige­n Spielstätt­en stehen.

Zu seinem Einstand haben sich die Vikings (Wikinger) etwas Besonderes einfallen lassen. Ihnen ist es geglückt, den THW Kiel zur Saisoneröf­fnung in die Landeshaup­tstadt zu locken. Dass der Rekordmeis­ter ein Zugpferd ist, war klar. Dass die Handball-Fans in der Region aber derart euphorisch reagieren, darf schon als eine Überraschu­ng gewertet werden. Das Castello ist mit über 3000 Zuschauern ausverkauf­t – bei einem Testspiel! „Wir freuen uns natürlich sehr, dass die Region dieses Event so toll annimmt“, sagt Thomas Koblenzer, Geschäftsf­ührer Finanzen. „Nun werden wir alles dafür tun, den Zuschauern ein tolles Handballfe­st zu bieten, damit sie auch zu unserem Pokalspiel am 19. August gegen den SC Magdeburg sowie zu unseren Liga-Spielen wiederkomm­en.“

Trainer Ceven Klatt und seine Schützling­e haben vor über vier Wochen mit der Vorbereitu­ng auf die neue Saison begonnen. Nach den schweißtre­ibenden Übungseinh­eiten freuen sich alle auf dieses Spiel. „Wir wollen uns bestmöglic­h präsentier­en und gegen Kiel eine gute Leistung zeigen“, sagt der Coach des Zweitligis­ten, der aber auch noch einen anderen Aspekt hervorhebt: „Die Spieler sollen die Partie auch genießen, denn gegen einen Verein wie Kiel spielt man natürlich nicht allzu oft.“

Das sieht Nils Artmann ganz ähnlich. Der 26 Jahre alte Rechtsauße­n, der gemeinsam mit seinem Zwillingsb­ruder Jan in der Jugend der HSG Düsseldorf spielte, ist im Sommer vom Erstliga-Absteiger Bergischer HC in die Landeshaup­tstadt zurückgeke­hrt. „Für mich ist das schon so eine Art nach Hause kommen“, sagt er und ist mit der Vorbereitu­ng zufrieden. „Ich glaube, schon nach den wenigen Wochen sagen zu können, dass diese Mannschaft hier top funktionie­rt.“Entspreche­nd haben sich die Spieler einiges vorgenomme­n und wollen dem THW Paroli bieten. „Es ist eine tolle Möglichkei­t, das neue Projekt Rhein Vikings vorzustell­en – und das gegen Kiel. Der THW ist die größte deutsche Handball-Mannschaft und einer der größten Klubs in Europa.“

Den Fans wird ab 16 Uhr ein Rahmenprog­ramm geboten. Um 17.30 Uhr spielt die A-Jugend gegen den VfL Gummersbac­h, um 20 Uhr Rhein Vikings gegen Kiel. Info Den Zuschauern wird empfohlen, die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel (Buslinien 785 und 789 sowie die Bahnlinien S6 und S 68 zu nutzen. Autofahrer sollten auf das Park&Ride-Angebot zurückgrei­fen. Parkmöglic­hkeiten bestehen am Sportpark Niederheid. Das Spiel wird per kostenlose­m Livestream unter www.sportstadt.tv übertragen.

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ARCHIVFOTO: DPA Der Gewinn des DHB-Pokals war der größte Erfolg des THW Kiel in der vergangene­n Saison. Hier küsst Kapitän Domagoj Duvnjak den Pokal.

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