Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Rathaus-Randale: Gemeinde stellt Strafanzeige
Eine elfköpfige Flüchtlingsfamilie hatte am Montag Nachmittag im Rathaus für einen Tumult gesorgt.
ROMMERSKIRCHEN Eine öffentlichkeitswirksame EntschuldigungsZeremonie wird es zwischen Rathaus-Mitarbeitern und der Großfamilie nicht geben, die am Montag im Sozialamt randaliert und damit einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst hatte.
„Wir erwarten keine Entschuldigung“, betont Gemeinde-Sprecherin Bele Hoppe. „Wir wollen jetzt Ruhe in das Thema bringen.“Eine elfköpfige Flüchtlingsfamilie aus dem Irak war am Montag Nachmittag ausgerastet, hatte Mitarbeiter bedroht und randaliert. Gegenüber der Bild-Zeitung erklärte die Mutter (33), dass es ihr leid tue: „Unsere Fa- milie ist in einer schwierigen Situation. Dass ich ausgerastet bin, war falsch.“
Diese Aussage wird die Großfamilie nicht vor Konsequenzen bewahren. Das verdeutlichte gestern Gregor Küpper, Leiter des Rechtsamts der Gemeinde.
„Eine solche Aussage gegenüber Dritten hat keinerlei Auswirkungen auf das Verfahren. Gibt es eine Entschuldigung vor Gericht, ist das eine andere Sache.“Der Jurist erklärt, was auf die Familie zukommt: Die Gemeinde hat eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch sowie einen Strafantrag wegen Sachbeschädigung gestellt. Das ist nicht alles: Mehrere von der Randale betroffene Mitarbeiter wollen Strafanzeige we- gen Bedrohung, Beleidigung und versuchter Körperverletzung stellen.
Bürgermeister Martin Mertens betonte, dass solche Vorfälle grund- Gregor Küpper sätzlich verfolgt werden, unabhängig davon, wer sie begangen hat und ob es eine Entschuldigung gibt. Die Polizei bestätigt den Eingang von Strafanzeigen: „Die Ermittlungen der Kripo laufen“, heißt es.
Da das Jobcenter für Unterstützungsleistungen zuständig ist, gibt es keinen festen Termin, zu dem die Flüchtlingsfamilie wieder im Rathaus auftauchen wird. „Wenn, dann geht es um die Wohnsituation“, sagt Küpper. „Wir haben bereits am Montag ein Hausverbot erteilt. Die Familie muss schriftlich einen Termin vereinbaren, zu dem dann das Hausverbot für diese Zeit aufgehoben wird. Allerdings dürfen nur zwei Personen kommen.“Zum Beispiel die Mutter und ein Dolmetscher.
Die Mutter und die älteren ihrer zehn Kinder hatten Infotafeln von der Wand gerissen, mit Einrichtungsgegenständen um sich geworfen, Mitarbeiter beleidigt und körperlich bedroht.
„Wir haben bereits am Montag der Familie ein Hausverbot erteilt“ Leiter des Rechtsamtes