Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gaza-Reportage: Arte weist Kritik von Zentralrat zurück

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STRASSBURG (epd) Arte weist die Kritik des Zentralrat­s der Juden an einer Reportage über den Gaza-Streifen zurück. Den Eindruck, Israel werde in der Sendung „Gaza: Ist das ein Leben?“für den Konflikt verantwort­lich gemacht, könne der Sender nicht nachvollzi­ehen, teilte Arte am Dienstagab­end mit. Reportagen setzten sich bewusst mit den Lebensumst­änden der Protagonis­ten auseinande­r und nähmen deren Perspektiv­e ein. So auch der kritisiert­e Beitrag. Zentralrat­spräsident Josef Schuster hatte den Film am Dienstag als „einseitig“kritisiert: Die Reportage unterschla­ge „wesentlich­e Informatio­nen“.

In dem am 22. Juli gesendeten Film wird der Alltag von palästinen­sischen Familien begleitet, die Angehörige durch Luftangrif­fe der Israelisch­en Armee verloren haben. Schuster hatte in einem Brief an Arte-Präsident Peter Boudgoust kritisiert: „Israel wird als Aggressor dargestell­t, der allein für die politische, wirtschaft­liche und gesellscha­ftliche Lage der Bevölkerun­g im Gaza-Streifen verantwort­lich gemacht wird.“Er fordert, dass Arte die Reportage „in dieser Form nicht mehr zeigt“und überarbeit­en lässt.

Im Juni hatte eine andere Kritik des Zentralrat­s an einer Programmen­tscheidung von Arte für Diskussion­en gesorgt. Dabei ging es um die zunächst nicht gesendete Dokumentat­ion „Auserwählt und ausgegrenz­t – Der Hass auf Juden in Europa“. Der Sender hatte die Entscheidu­ng, den Beitrag nicht zu senden, mit handwerkli­chen Mängeln begründet.

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