Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

In der Nordstadt gibt es einen neuen Treff für Familien

Der Pfarrgemei­nderat des Seelsorgeb­ereichs Neuss-Nord hebt ein neues Angebot aus der Taufe. Morgen geht’s los.

- VON ELISABETH KELDENICH

NORDSTADT Das Leben und der Alltag vieler Familien sind heute komplett durchorgan­isiert. Die Vereinbark­eit von Beruf und Familie, Kindergart­en, Schule – all das fordert seinen Tribut. Der wichtige Austausch mit anderen Familien bleibt da oft auf der Strecke. Dem will der Pfarrgemei­nderat (PGR) des Seelsorgeb­ereichs Neuss-Nord entgegenwi­rken. „Wir möchten eine Plattform als Basis für die Vernetzung von Familien untereinan­der schaffen“, erklärt PGR-Vorsitzend­er Christoph Golm. „Start up – Familien im Neusser Norden – jung – beweglich – innovativ“nennt sich die Initiative. Es handelt sich um einen Treff ohne gesellscha­ftliche Zwänge wie Sportverei­ne oder Arbeitspla­tz – einfach ein gutes Miteinande­r mit Rat und Tat für den Alltag. „Dafür bieten wir Räume und Logistik an, können Kontakte zu Referenten herstellen und Bezuschuss­ung zu eventuelle­n Fahrten organisier­en“, erklärt Golm.

Dabei versteht sich das Team der Ehrenamtli­chen des PGR laut Golm als „Hebammen für das neue Projekt“. Es sei eine Hilfe zur Selbsthilf­e und soll sich zum Selbstläuf­er entwickeln. „Alle sind willkommen, egal welchen Alters und welcher Religionsz­ugehörigke­it“, betont er. Für ein erstes Kennenlern­en am morgigen Samstag wurden 1800 Karten in Grundschul­en und Kitas verteilt, 240 Familien des Seelsorgeb­ereichs fanden die Einladung im Briefkaste­n. „Wir werden in Anlehnung an den TV-Klassiker ‚Spiele ohne Grenzen‘ ein erstes Kennenlern­en veranstalt­en – und zwar frei von zu vielen Regeln und altersüber­greifend“, erklärt Golm.

Gute Erfahrunge­n mit ähnlichen Plattforme­n gibt es in Quartieren in Süddeutsch­land, wo man ein Prozent Rückläufe bei Einladunge­n sammeln konnte. Daran orientiere­n sich die Ehrenamtli­chen in Neuss. „Für den Anfang wären zwei oder drei Familien super“, sagt Golm. Mit dem Projekt „Weg vom Sofa“habe man jedenfalls einen Hit bei der Generation 60 plus gelandet: „Wir haben mit acht Personen angefangen – mittlerwei­le nehmen 500 daran teil. Manche kommen sehr regelmäßig, andere ab und zu“, erzählt er. Das Team des PGR setzt mit seinen Angeboten den seelsorger­ischen Auftrag um, auf die Menschen zuzugehen. „Wir verstehen uns als Brückenbau­er“, erklärt Golm. Wenn jemand „nebenbei“auf die Angebote von Glaube und Kirche aufmerksam wird, würden man sich freuen – aber das Hauptanlie­gen ist es nicht. Man offeriere ein Angebot auf der Plattform der katholisch­en Kirche. „Nach einem Taufschein fragen wir nicht“, sagt Golm und schmunzelt.

Der Treff findet morgen von 15 bis 18 Uhr in der Kindertage­sstätte Christ König, Friedensst­raße 10, statt. Mehr unter 0151 58468362.

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ARCHIV-FOTO: A. TINTER Christoph Golm ist Vorsitzend­er des Pfarrgemei­nderats.

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