Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zu wenig Bauarbeite­r auf der Heuss-Brücke?

Beobachter kritisiere­n den Ablauf der Arbeiten.

- VON CHRISTIAN HERRENDORF

Die Umwege, die Staus – die Baustelle auf der Theodor-Heuss-Brücke hat in dieser Woche bei vielen Verkehrste­ilnehmern für Verärgerun­g gesorgt. Nun kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Leser, die regelmäßig am gesperrten Abschnitt vorbeikomm­en, berichten unserer Redaktion, dass sie über den Einsatz der Bauarbeite­r verwundert sind. So haben sie an einem Vormittag lediglich einen Bauarbeite­r auf der Fläche ausgemacht, an einem anderen Tag zwar ein knappes Dutzend, von denen aber gut die Hälfte offensicht­lich nicht im Einsatz war. Dann wieder erscheint die Zahl der Arbeiter zwar hoch, allerdings sind alle auf einem kleinen Teil des großen gesperrten Bereichs tätig. Die Brücke ist in dieser Woche in Richtung Innenstadt nicht befahrbar. Ab Montag ist die Strecke Richtung Niederkass­el gesperrt.

Die Stadt hat auf Anfrage unserer Redaktion auf die Kritik reagiert und erläutert, nach welchen Kriterien die beauftragt­en Unternehme­n ihre Kräfte einteilen: Zu wenig Arbeiter Die Stadt führt zwei Gründe an, weshalb zu manchen Uhrzeiten wenige Arbeitskrä­fte auf der Brücke zu sehen sind:

1. Wenn vorbereite­nde Arbeiten (zum Beispiel Vermessung­en oder Regulierun­g der Entwässeru­ng) anstehen, sei zunächst weniger Personal auf der Baustelle. Später kämen dann etwa die „Asphaltkol­onne“oder die „Fräskolonn­e“hinzu. Ähnlich sei die Lage gegen Ende des Tages: Wenn Nacharbeit­en am Asphalt oder Aufräumarb­eiten anstünden, würden dafür auch weniger Kräfte benötigt.

2. Die Mitarbeite­r der Baufirmen teilen sich nach Angaben der Stadt auch auf. Ein Teil fahre direkt zur Brücke, ein anderer beispielsw­eise erst zum Bauhof des Unternehme­ns. Kleines Einsatzgeb­iet Nach Angaben der Stadt sind von 1500 gesperrten Metern etwa 500 Meter in der Mitte der Strecke nicht von Arbeiten betroffen. Dort wurde der Asphalt schon einmal erneuert, deshalb wird er bei der jetzigen Sanierung ausgelasse­n. Dadurch könne schon der Eindruck entstehen, dass die Baustelle nicht gleichmäßi­g ausgelaste­t sei.

Auf den übrigen zwei Dritteln der gesperrten Flächen stehen laut Presseamt „eher geräte- und materialin­tensive als personalin­tensive“Arbeiten an. Es sei daher nicht sinnvoll, an allen Stellen zugleich Personal einzusetze­n.

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FOTO: BRETZ Die Theodor-Heuss-Brücke ist in dieser Woche stadteinwä­rts gesperrt.

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