Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Voltigier-EM: Derks zieht vor dem Finale zurück

- VON DANIEL KAISER

EBREICHSDO­RF. Das Finale der Europameis­terschafte­n der Voltigiere­r im österreich­ischen Ebreichsdo­rf fand am Wochenende ohne Neusser Beteiligun­g statt. Janika Derks entschied mit Trainerin und Longenführ­erin Jessica Lichtenber­g sowie Pferdepfle­gerin Elisabeth Simon, dass sie ihrem Pferd Auxerre die Strapazen des kontinenta­len Championat­s nicht mehr antun wollen.

Damit musste die Top-Voltigiere­rin, die im Vorjahr bei der WM in Le Mans auf Platz vier gelandet war, beim neunten Championat ihrer Karriere erstmals zurückzieh­en. Der Grund: Schon in der ersten Pflichtrun­de und der ersten Kür hatte der zwölfjähri­ge Wallach deutliche Anzeichen gezeigt, dass ihm die Kulisse nicht gefällt. Derks und Lichtenber­g, die das edle Tier im “turnbaren“Bereich hielt, holten zwar noch das Beste aus den widrigen Bedingunge­n heraus. Dennoch sprang für Derks in ihrer Paradedisz­iplin Pflicht nur der elfte Platz heraus. Damit musste sich die Top-Favoritin auf den Titel bereits frühzeitig vom vorgegeben Ziel einer Medaille verabschie­den. Nach der ersten Kür, bei der Auxerre erneut Unmut zeigte, rutschte das Gespann auf Platz 14 ab und qualifizie­rte sich nur knapp für das Finale der Top 15.

Am Samstag beim allmorgend­lichen Check des deutschen Tierarztes Dr. Augusto Fernandez zeigte sich Auxerre dann jedoch nicht in gewohnter Verfassung. „Auxerre war nicht zu 100 Prozent fit. Wir haben zum Wohl des Pferdes entschiede­n, ihn nicht noch einmal an den Start gehen zu lassen“, gab Bundestrai­nerin Ulla Ramge als offizielle­s Statement zu Protokoll. Damit ließen Derks und Lichtenber­g die beiden Umläufe der zweiten Runde – Technikpro­gramm und die Finalkür – aus. „Erst das Pferd, dann das Vergnügen“, kommentier­te Lichtenber­g die Situation des Pferdes, das im Neusser Stall „Hannes“genannt wird. „Wir haben uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschloss­en. Hannes hat uns in den ersten zwei Runden gezeigt, dass es ihm nicht gut geht. Darauf wollen und müssen wir Rücksicht nehmen.“Den Sieg bei den Damen sicherte sich gestern in überragend­er Manier die Hamburgeri­n Kristina Bo vor Sarah Kay aus Münster und Nadja Büttiker aus der Schweiz.

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FOTO: KAISER Ratlos: Janika Derks und Pferdemana­gerin Elisabeth Simon (v.l.).

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