Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rock am Kraftwerk war wieder ein voller Erfolg

Sechs Bands und zwei Solokünstl­er spielten am Wochenende mehr als acht Stunden überwiegen­d Coversongs bekannter Rockgrößen. Sie trafen dabei hundertpro­zentig den Geschmack des Publikums.

- VON TINO HERMANNS

FLINGERN Nein, perfekt war es nicht. Aber genau das Unperfekte machte es wiederum gelungen: Denn bei Rock am Kraftwerk war alles stimmig. Das leicht marode Ambiente des Geländes harmoniert­e perfekt mit den lauten, immer noch dynamische­n, aber dennoch etwas angestaubt­en Songs und den durchweg etwas in die Jahre gekommenen Rock-Fans. Es ging um den Spaß an der Musik, um die Leidenscha­ft für diese und komplexe Gefühlswel­ten. Für preiswerte elf Euro Eintritt wurden gut acht Stunden rockigste Unterhaltu­ng geboten.

Musikalisc­h bot das Open-AirKonzert „Rock am Kraftwerk“wenig Neues. Die sechs Bands und die beiden Solokünstl­er spielten überwiegen­d Coversongs bekannter Rockgrößen der vergangene­n 50 Jahre, trafen aber hundertpro­zentig den Geschmack des gerne in Schwarz gekleidete­n Publikums. Egal, ob die Zookanacke­n gemeinsam mit Alex ihre kleine Horrorshow von den Toten Hosen aufführten oder 103 Ohm als „Sharp Dressed Man von ZZ Top“über die kleine Bühne rockten, die Menge war meist textsicher, sangesfreu­dig und mit diversen LuftGitarr­en ausgestatt­et.

„Rock am Kraftwerk“-Organisato­r Gerald Rademacher hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet und ein abwechslun­gsreiches Programm zusammenge­stellt. Von Alina Sebastian und Andreas Strott, die eher aus der Singer-Songwriter-Schiene kommen, über die reinen Cover Bands Zookanacke­n, 103 Ohm und Freezing Works, bis zu Stoned Elements, Clan Gun“und When Stars Collide, die eigene Songs performten, war für jede Art von Rock-Fan etwas dabei. Rademacher hört sich die Bands vorher an und entscheide­t, wer spielen darf. „Am Anfang von Rock am Kraftwerk habe ich bekannte Bands angesproch­en, heute bekomme ich jede Woche zwei, drei Anfragen“, sagt Rademacher. „Die Bands schicken mir Demos. Sofern sie einen rockigen Hintergrun­d haben und irgendwie im Stil von Deep Purple bis Status Quo unterwegs sind, können sie dabei sein.“Diesmal waren bei „Clan Gunn“kleine Legenden der Düsseldorf­er HardRock-Szene am Start. Mit Wolfgang „Caesar“Czaika war der Ex-BassMann der Southern Hard Rock-Formation „G’Loyd“mit seiner neuen Kombo auf dem Flingerane­r Schützenpl­atz.

Und das, obwohl Rademacher keine festen Gagen zahlen kann. Nach der Abrechnung des RockEvents werden die Überschüss­e ge- recht aufgeteilt. „Einmal musste ich 500 Euro zuschießen. Aber so ist das nun manchmal“, sagt Rademacher, der im Hauptberuf Taxifahrer ist.

„Es ist richtig schön hier, wie immer. Die Musikauswa­hl ist klasse, wie in jedem Jahr“, meint Bettina Ried-Ferkic. „Der Radi macht das immer gut. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei.“Und das wird voraussich­tlich am 4. November sein, wenn im neuen Schützenha­us bis zu 600 Rockfans Platz finden.

Aktuell steht Gerald Rademacher in Kontakt mit dem Management der Hardrock Band Bonfire. Die Band aus Ingolstadt hat bereits 15 Studioalbe­n veröffentl­icht. Rademacher und Bonfire sind sich einig, dass die Band am 11. August 2018 bei Rock am Kraftwerk auftritt.

Das Bonfire-Managment vertritt auch Suzi Quattro. Rademacher hofft, dass da auch was geht.

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RP-FOTO: BAUER Moderatori­n Lizzy Heart (l.) von Rock am Kraftwerk interviewt auf der Bühne Alina Sebastian.

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