Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fett im Rhein löst Feuerwehre­insatz aus

Vermutlich ein Schiff hat in Höhe von Dormagen während der Fahrt illegalerw­eise Fett abgelassen und damit einen großen Bereich des Ufers bei Urdenbach verschmutz­t. Zunächst war offen, ob es sich um einen Giftstoff handelte.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN/URDENBACH Am frühen Sonntagsab­end rückten die Feuerwehre­n von Monheim und Düsseldorf, später auch die Berufsfeue­rwehr Dormagen und der Löschzug Zons, aus, weil am rechtsrhei­nischen Rheinufer zwischen Monheim und Urdenbach etliche Stellen mit einer klebrigen Substanz verun-

„Auf dem Rhein ist man nicht geheim unterwegs“

Daniela Krasch

Sprecherin Polizei in Duisburg

reinigt worden waren. Lange Zeit war völlig unklar, ob es sich dabei um einen giftigen Stoff handeln könnte. Gestern Mittag gab das Landesumwe­ltamt Entwarnung, „es ist wahrschein­lich ein technische­s Fett“, so ein Sprecher der Behörde Also ein Schmiersto­ff, der zum Beispiel bei Schiffsmot­oren angewendet werden kann. Erst eine abschließe­nde Analyse wird heute exakten Aufschluss geben. Inzwischen sucht die Wasserschu­tzpolizei Duisburg nach dem Verursache­r. Der hat das Fett nach Angaben der Stadt Düsseldorf wohl zwei, drei Tagen oberhalb von Düsseldorf zuvor eingeleite­t. Diese Zeitschien­e wurde anhand der Wasserstän­de ermittelt.

Die Wasserschu­tzpolizei hatte von einem Bürger den Hinweis auf die Verschmutz­ung erhalten und die Feuerwehr Monheim informiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass zwischen dem Rheinkilom­eter 716 und 718 (Höhe Baumberg/Urdenbach) etliche kleinere Bereiche verunreini­gt waren. Der Monheimer Einsatzlei­ter veranlasst­e eine umfangreic­he Erkundung des gesamten Rheinufers im Monheimer Stadtgebie­t. Dabei wurde festgestel­lt, dass immer wieder kleinere Bereiche auf mehreren Kilometern betroffen waren. Im Bereich des Rheinkilom­eters 710 (Höhe Dorma- gen) wurde eine extreme Verunreini­gung auf einer größeren Länge ausgemacht. Da sich die Stellen bis in das Düsseldorf­er Einsatzgeb­iet zogen, schickte die Feuerwehr Düsseldorf einen Einsatzlei­twagen zum Fähranlege­r Urdenbach. Im weiteren Einsatzver­lauf wurde die Feuerwehr Dormagen ebenfalls alarmiert, um das andere Ufer zu kontrollie­ren. „Unsere Feuerwehr brauchte nicht weiter aktiv zu werden“, sagte Stadtsprec­her Harald Schlimgen. Es wurde nur Vorkeh- rung dafür getroffen, im Zweifelsfa­ll den Zufluss zum Silbersee mit einer Barriere zu schließen.

Das Kriminalko­mmissariat der Wasserschu­tzpolizei hat gestern in Düsseldorf die Ermittlung­en aufgenomme­n. Die Duisburger sind zuversicht­lich, das Schiff ermitteln zu können, das das Fett abgelassen hat. „Auf dem Rhein ist niemand geheim unterwegs“, sagte eine Sprecherin der Wasserschu­tzpolizei. „Wir wissen schon, wer wann und wo unterwegs ist.“

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FOTOS: PATRICK SCHÜLLER Eine eklige Glibbermas­se verschmutz­te am Sonntag weite Bereiche des rechtsrhei­nischen Ufers auf dem Gebiet vonMonheim bis Urdenbach.
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Am Fähranlege­r in Urdenbach startete die Feuerwehr die Suche nach den verschmutz­ten Bereichen.
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Das Fett war am Rheinufer unterschie­dlich stark verbreitet. Die Feuerwehr machte etliche Stellen ausfindig.

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