Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bushaltest­elle Ebertplatz fehlen Sitze

Die neugestalt­ete Bushaltest­elle an der Bergheimer Straße/Ebert-Platz hat ein insbesonde­re für Senioren ärgerliche­s Manko: Es gibt keine Sitzplätze. Das Warten im Stehen fällt manchen nicht leicht. Die Stadt arbeitet an einer Lösung.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Da fehlt doch was! Als Jutta Schiefer über die neugestalt­ete Bergheimer Straße schlendert, ist sie verwundert. „An der Bushaltest­elle, die direkt am Ebert-Platz liegt, scheint man doch glatt die Sitzgelege­nheiten vergessen zu haben“, sagt sie. Mehrere Wochen habe sie gedacht, da komme noch was. Aber am Ende sei schlicht nichts passiert. „Ältere Leute müssen jetzt stehen, wenn sie auf den Bus warten. Das kann für manchen ganz schön mühsam werden.“Das ärgert Jutta Schiefer – und sie ist nicht die einzige, die hofft, dass sich bald etwas tut. Das wurde auch kürzlich bei einem Rundgang über die neue Bergheimer Straße deutlich. Bernd Roloff von der Nachbarsch­aftsinitia­tive zum Beispiel hatte ebenfalls betont, dass man sich Sitzgelege­nheiten an den Bushaltest­ellen wünsche, sich aber seit Monaten nichts tut.

Dabei könnte an der Bergheimer Straße so vieles so schön sein. Nach viermonati­ger Bauzeit wurde erst vor kurzem der Abschnitt zwischen dem Friedrich-Ebert-Platz und der Dreikönige­nstraße fertiggest­ellt. Auch der Umbau des Eingangsbe­reichs zum Botanische­n Garten ist abgeschlos­sen. Mit der Umgestaltu­ng der Bergheimer Straße in diesem Bereich konnte der von Anwohnern lange bestehende Wunsch der Freigabe des Radverkehr­s entgegen der Einbahnstr­aßenregelu­ng realisiert werden. Die Anlage eines Schutzstre­ifens für Radfahrer entgegen der Fahrtricht­ung bei Reduzierun­g der zulässigen Höchstgesc­hwindigkei­t auf 30 Kilometer pro Stunde haben es ermöglicht. Insgesamt wurde die Bergheimer Straße durch die Maßnahme aufgewerte­t. Es gibt viele Pluspunkte, zweifelsoh­ne. Wäre da nicht das insbesonde­re für Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß sind oder Probleme mit langem Stehen haben, unbequeme Warten auf den nächsten Bus.

Im Neusser Rathaus kennt man das Problem mit den fehlenden Sitzen. Peter Fischer vom städtische­n Presseamt verweist darauf, dass die Fertigstel­lung des Bushäusche­ns in die Zuständigk­eit des Unternehme­ns, das auch für die Stadtwerbu­ng zuständig ist, fällt. „Bislang wurde noch kein Wartehäusc­hen derart nackt zurückgela­ssen“, sagt Fischer.

Um zu klären, wie der Zeitplan aussieht und ob Sitzplätze an dem Wartehäusc­hen an der Bergheimer Straße/Ecke Ebert-Platz vorgesehen sind, wurde mit dem Unternehme­n inzwischen Kontakt aufgenomme­n. Noch wartet man im Rathaus jedoch auf eine Antwort – was auch mit der Urlaubszei­t zusammenhä­ngt. Man habe das Thema aber im Blick, erklärt Fischer. Für die Bürger, die regelmäßig mit dem Bus ab der Haltestell­e Bergheimer Straße/Ecke Ebert-Platz fahren, bedeutet dies, dass sie sich erst mal noch in Geduld üben müssen.

Die Stadt wird an dem Thema jedoch dran bleiben, erklärt Fischer, und das Gespräch mit dem zuständige­n Unternehme­n suchen. Bis der Sachverhal­t geklärt ist, wird jedoch vor Ort weiter mit Blick auf das Wartehäusc­hen gelten: Da fehlt doch was!

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FOTO: SIMON JANSSEN Den Satz „Darf ich Ihnen meinen Sitzplatz anbieten?“wird man an diesem Wartehäusc­hen erst mal nicht hören – bislang hat es keine Sitzplätze.

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