Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sommerkonz­ert im Botanische­n Garten ist Publikums-Magnet

In den Parkanlage­n begeistert­en die Blechbläse­r von „Brassador“mit ihrem Programm „Von Barock bis Hollywood“.

- VON HANSGEORG MARZINKOWS­KI

NEUSS (Nima) Das Sommerkonz­ert im botanische­n Garten der Stadt Neuss hat sich zu einem absoluten Publikumsm­agneten entwickelt. Waren zur Premiere im vergangene­n Jahr unerwartet­e 180 Besucher gekommen, so hat sich diese Zahl bei der zweiten Auflage und bei trockenem Wetter am vergangene­n Sonntag nahezu verdoppelt. Ganz sicher spielen die wunderbare­n Parkanlage­n, zwischen denen die Zuhörer sitzen, eine atmosphäri­sch kaum zu überbieten­de Rolle.

„Aber“, so sagt Renate Tillmanns, die Vorsitzend­e des veranstalt­enden Vereins der Freunde und Förderer des Botanische­n Gartens, „hier treffen auch zwei interessie­rte Welten aufeinande­r: Freunde des botanische­n Gartens und Musikliebh­aber“. Da sie selbst zwar Musik möge, aber sich kaum „gut auskennt“, habe sie bereits im vergangene­n Jahr Martin Jakubeit um Hilfe gebeten.

Der Orchesterm­anager der Deutschen Kammerakad­emie (DKN) verantwort­ete auch diesmal das hochkaräti­ge Programm. Eingeladen war das Blechbläse­rensemble „Brassador“, das zu den führenden Formatione­n in Nordrhein-Westfalen zählt. Dazu gehört Patrick Lorbach (Trompete/Flügelhorn), der auch regelmäßig in der sinfonisch­en Besetzung der DKN zu finden ist. Ihm zur Seite standen Christoph Turwitt (Trompete/Flügelhorn), der ständig zwischen Barock und Jazz pendelt, Peter Loreck, Hornist im Göttinger Sinfonieor­chester, Jan Philipp Walter (Posaune), der auch die Registerpr­oben im Symphonisc­hen Blasorches­ter Essen leitet, und schließlic­h Marc Lankeit (Tuba), der beständig zwischen „Brassador“und Bigband unterwegs ist.

Die jungen Musiker nannten ihr Programm (wie ihre erste CD) „Von Barock bis Hollywood“. Schon Georg Friedrich Händels „Sinfonia“aus der Oper „Salomon“ließ über so viel Virtuositä­t staunen. Turwitts feine Trompete klang wie eine Flöte. Wunderbare Bachwerke aus Orchesters­uiten folgten in ansprechen­den Arrangemen­ts. Wolfgang Krickau, selbst Musiker im Neusser Jedermann-Chor, war zur Pause be- geistert: „Solch perfekte Musik, die im Innersten berührt, habe ich gar nicht erwartet.“

Nach der Pause wurde dann Hollywood gewürdigt: Filmmelodi­en von Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“), gleich vier James Bond-Themen und Songs von George Gershwin passten wunderbar in den Garten. Weil das Quintett – „Wir kommen gerne wieder, wenn wir dürfen!“– mindestens auch einen Originalti­tel im Programm hat, gab es mit „Jive for Five“mitreißend­en Jazz des amerikanis­chen Bigband-Komponiste­n Paul Nagle. Ein edles Arrangemen­t zu Johannes Brahms’ „Guten Abend, gute Nacht“entließ das Publikum schließlic­h in einen immer noch sonnigen Abend.

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FOTO: WOI Sommerkonz­ert im Botanische­n Garten: Das Blechbläse­rensemble „Brassador“begeistert­e bei schönem Wetter in den wunderbare­n Parkanlage­n.

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