Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nato-Rüstungszi­el mit SPD unmöglich

Fraktionsc­hef Oppermann schließt Zwei-Prozent-Quote für neue Koalition aus.

- VON JAN DREBES

BERLIN SPD-Fraktionsc­hef Thomas Oppermann hat eine Aufrüstung nach dem Zwei-Prozent-Ziel ausgeschlo­ssen, sollte die SPD an der nächsten Bundesregi­erung beteiligt sein. „Die Union will eine Aufrüstung nach dem Zwei-Prozent-Ziel, also eine Verdopplun­g der Rüstungsau­sgaben in wenigen Jahren“, sagte Oppermann unserer Redaktion und fügte hinzu: „Wir halten das für den falschen Weg, und mit der SPD in der Regierung wird es das nicht geben.“

SPD-Chef Martin Schulz hatte, anders als Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU), das von der Nato formuliert­e Ziel immer abgelehnt und vor einer massiven Aufrüstung ge- warnt. Im Unionsprog­ramm heißt es hingegen, man wolle die Ausgaben für Verteidigu­ng „bis zum Jahre 2024 schrittwei­se in Richtung zwei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s erhöhen“. Thomas Oppermann

Oppermann, der im Wahlkampf die Verteidigu­ngspolitik vertreten soll, präzisiert­e nun die Ziele seiner Partei. Die SPD werde klug in die Bundeswehr investiere­n, um gezielt die in Zukunft benötigten Fähigkeite­n zu stärken, sagte er. „Die Vertei- digungsaus­gaben werden steigen, aber das darf nicht einer sachfremde­n Quoten-Logik folgen, sondern einer umfassende­n Sicherheit­slogik“, betonte Oppermann.

Heute will er in Berlin ein verteidigu­ngspolitis­ches Papier vorstellen, dessen Entwurf unserer Redaktion vorliegt. Daraus geht unter anderem hervor, dass die SPD das Parlament stärker bei der Entwicklun­g der Bundeswehr einbinden will. Die Bundeswehr sei eine Parlaments­armee, heißt es in dem vierseitig­en Dokument. „Das Parlament muss rechtzeiti­g und vollumfäng­lich in die Entwicklun­g der Bundeswehr eingebunde­n werden“, schreibt Oppermann. Außerdem unterstütz­t die SPD das langfristi­ge Ziel einer europäisch­en Armee.

„Mit der SPD in der Regierung wird es das nicht geben“ SPD-Fraktionsv­orsitzende­r im Bundestag

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