Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jäger streiten um Abschuss von Wölfen

- VON MARKUS PLÜM

DORTMUND Den Wolf zu jagen, sei nachdrückl­ich nicht das erklärte Ziel. Mit dieser Positionie­rung hat gestern der Landesjagd­verband (LJV) in der Diskussion, ob Wölfe in NRW abgeschoss­en werden sollten, eindeutig Stellung bezogen. „Mit Blick auf die gesellscha­ftliche Diskussion ist es ausdrückli­ch keine Forderung des Landesjagd­verbandes, den Wolf ins Jagdrecht zu überführen“, teilte NRW-Jägerpräsi­dent Ralph Müller-Scharrenbe­rg mit.

Dieser Schritt war am Dienstag vom Westfälisc­h-Lippischen Land- wirtschaft­sverband (WLV) und dem Verband der Jagdgenoss­enschaften und Eigenjagde­n in Westfalen-Lippe (VJE) gefordert worden. Zuvor hatte ein von den Verbänden in Auftrag gegebenes Gutachten des Berliner Zoologen Hans-Dieter Pfannensti­el den Abschuss von nach Nordrhein-Westfalen vordringen­den Wölfen empfohlen.

Die vom WLV angestoßen­e Debatte sei zwar richtig und wichtig. Aber: Die Position des Landesjagd­verbands orientiere sich zu 100 Prozent an jener des Deutschen Jagdverban­des, die auf dem Bundesjäge­rtag 2015 verabschie­det wurde. Daher sollte anstatt der Jagd mittelfris­tig eher das Ziel eines gemeinsame­n Wolf-Management­s erreicht werden. Dazu müsste die Beobachtun­g der Wölfe mit Polen und dem Baltikum sowie Frankreich und den Benelux-Staaten noch stärker abgestimmt werden. „Das Monitoring einer grenzübers­chreitende­n Wolfspopul­ation darf nicht an Ländergren­zen und bürokratis­chen Hürden scheitern“, heißt es in dem Positionsp­apier.

Daher fordert der LJV die Verantwort­lichen in Bund und Ländern dazu auf, sich bereits jetzt mit der Frage auseinande­rzusetzen, wie die

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FOTO: DPA Ein Wolf im Biotopwild­park Anholter Schweiz in Isselburg.

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