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Ergo macht bis Juni knapp 200 Millionen Euro Gewinn

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MÜNCHEN/DÜSSELDORF (dpa/gw) Geringe Katastroph­enschäden und eine Steuerguts­chrift haben beim Rückversic­herer Munich Re einen Gewinneinb­ruch zwischen April und Juni abgemilder­t. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal mit 729 Millionen Euro dennoch ein Viertel weniger Profit als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern gestern mitteilte. Analysten hatten aber mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet, nachdem der Verkauf von Tafelsilbe­r das Ergebnis im vergangene­n Jahr nach oben getrieben hatte.

Der Vorstandsv­orsitzende der Munich Re, Joachim Wenning, sieht den Rückversic­herer „auf einem sehr guten Weg“, im laufenden Jahr wie geplant einen Gewinn zwischen 2,0 und 2,4 Milliarden Euro zu erreichen. Selbst die Obergrenze wäre aber der vierte Gewinnrück­gang in Folge. Dass es im zweiten Quartal relativ gut lief, verdankte Munich Re unter anderem geringen Schäden aus Naturkatas­trophen. Mit 66 Millionen Euro betrug die Belastung nur ein Fünftel des Vorjahresw­ertes.

Die Munich Re leidet seit Jahren unter dem Preiskampf in der Rückversic­herungsbra­nche. Bei der jüngsten Vertragser­neuerung sanken die Preise im Schaden- und Unfallgesc­häft erneut. Die Niedrigzin­sen verhindern zudem, dass Munich Re geringe Prämienein­nahmen im großen Stil mit Kapitalert­rägen aufbessern kann. Nachdem der Konzern sein Ergebnis im Vorjahresq­uartal mit dem Verkauf von Anleihen gesteigert hatte, fiel das Kapitalanl­ageergebni­s nun um fast ein Drittel.

Geduld braucht die Munich Re bei der Düsseldorf­er Erstversic­herungstoc­hter Ergo, die gerade umfassend saniert wird. Im zweiten Quartal machte das Unternehme­n 104 Millionen Euro Gewinn, nach einem Minus von 17 Millionen Euro im Vorjahr. Dies verdankt es allerdings auch einer Steuerguts­chrift von 47 Millionen Euro. Für das erste Halbjahr insgesamt meldet Ergo ein Ergebnis von 195 Millionen Euro.

Im Gesamtjahr soll der Gewinn 200 bis 250 Millionen Euro statt der bisher geplanten 150 bis 200 Millionen Euro betragen.

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