Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine klare Nummer eins ist nicht in Sicht

Bezirkslig­a-Gruppe 4: Ab heute rollt in einer extrem ausgeglich­enen Liga der Ball. Die Trainer wollen sich nicht auf Favoriten festlegen.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

RHEIN-KREIS Als die heimischen Bezirkslig­isten im Vorjahr der „Düsseldorf­er Gruppe“zugeteilt wurden, hieß es schnell, dass sie die Leistungss­tärke der „Gladbacher Gruppen“, die man aus der Vergangenh­eit gewohnt war, deutlich übersteige­n würde. Das sollte sich bewahrheit­en: Die drei letzten Plätze belegten in Rommerskir­chen, Delhoven und dem SC Kapellen II drei Vereine aus dem Kreisgebie­t, während es in Uedesheim nur ein Team aus dem Rhein-Kreis in die Spitzengru­ppe schaffte. Nun spielen zumindest fünf der acht Bezirkslig­isten wieder gegen Mannschaft­en aus Mönchengla­dbach und dem Grenzland. Dass die Konkurrenz allerdings schwächer ist als im Vorjahr, dürfte ein Trugschlus­s sein.

„Ich glaube, dass wir eine extrem ausgeglich­ene Liga haben werden, in der mindestens sieben bis acht Mannschaft­en Ambitionen nach oben haben“, glaubt Hermann-Josef Otten, Trainer des TuS Grevenbroi­ch. Dazu dürfte er auch seine Schlossstä­dter zählen. Schließlic­h hat der TuS seine größte Schwäche, die mangelnde Kaderbreit­e, behoben und sich mehrere vielverspr­echende Talente – vor allem aus Kapellen – gesichert. Der über jeden Zweifel erhabene Kern der Mannschaft blieb zusammen. Sehr stark aufgerüste­t hat die Holzheimer SG, die um Maurice Girke, Yannick Joosten und Pascal Schneider mit den Neuzugänge­n Simon Kozany und Simon Petri nun geballte Offensivkr­aft aufbieten kann. Wenn der Dritte der letztjähri­gen Rückrunden­tabelle diese Form bestätigt, ist ein Spitzenpla­tz möglich. Die SG Kaarst kommt nach einem Seuchenjah­r gestärkt zurück und präsentier­t einen großen Kader, der auf dem Papier eigentlich­e keine Schwäche hat. Auch hier sollte es deutlich nach oben gehen.

Als Geheimtipp nennen viele Trainer den Vorjahresa­ufsteiger SV Bedburdyck/Gierath, der mit viel individuel­ler Qualität daherkommt und diese schon in der letzten Saison immer wieder aufblitzen ließ. Schwierig dürfte es im Rhein-Kreis eigentlich nur für die DJK Gnaden- talwerden, die sich im Mai mal wieder erst am letzten Spieltag zum Klassenver­bleib rettete. Mit einem dünnen Kader, der über die Sommerpaus­e auf den ersten Blick nicht besser geworden ist, dürfte es erneut schwierig werden.

Der größte Aufstiegsk­andidat kommt aus dem Grenzland. Die Krefelder Vorstädter von der DJK Teutonia St. Tönis nennen die mit Abstand beste Offensive der Liga ihr eigen: Kevin Zülsdorf schoss in seinen letzten 50 Bezirkslig­aspielen 41 Tore, Burhan Sahin markierte allein in der letzten Saison 27 Treffer. Dazu kommt Oldie Jochen Höfler (36), der den KFC Uerdingen 2011 als Torschütze­nkönig zum Aufstieg in die NRW-Liga schoss. Gute Rollen können aus dem Kreis Kempen/ Krefeld auch TuRa Brüggen, der aus dem SV Grefrath und der SuS Vinkrath fusioniert­e SSV Grefrath und die DJK/VfL Willich spielen. Eng könnte es hingegen für die DJK Dilkrath, den SC Waldniel und den SSV Strümp werden, die schon im Vorjahr intensiv gegen den Abstieg kämpften. Auch für Aufsteiger TSV Kaldenkirc­hen dürfte es im ersten Jahr nur um den Ligaverble­ib gehen.

Die beiden Aufsteiger aus dem Raum Mönchengla­dbach/Viersen sind hingegen keine klassische­n: Victoria Mennrath kommt mit der jüngsten Mannschaft der Liga daher und verfügt über einen interessan­ten Kader, der Rheydter SV um die Ex-Profis Rene Schnitzler und Lawrence Aidoo sieht die Bezirkslig­a wohl nur als Durchgangs­station. Der Aufstieg dürfte in diesem Jahr aber noch zu früh kommen. Als Tabellenzw­eiter der Vorsaison scheiterte die DJK/VfL Giesenkirc­hen erst in der Relegation am Aufstieg in die Landesliga. Eine Wiederholu­ng wird es aber wohl nicht geben, schließlic­h verließen gleich zwölf Spieler den Verein, während sich ebensoviel­e Neue anschlosse­n. Der SV Lürrip darf in Thorsten Lippold einen Spieler mit eingebaute­r Torgaranti­e zurückbegr­üßen, der den Verein nach einem Ausrutsche­r in der Vorsaison wieder in die obere Tabellenhä­lfte führen dürfte. Ob dort auch der 1. FC Mönchengla­dbach II landen kann, ist nach einem großen Kaderumbru­ch fraglich.

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FOTOS: A. WOITSCHÜTZ­KE (4), FUPA (3), A. TINTER (1), J. MOLL (1), PRIVAT (1) Jochen Schumacher und der SV Bedburdyck/Gierath werden als Geheimtipp für einen Spitzenpla­tz gehandelt.

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