Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Irische Traveller sind nun auf dem Weg nach Hessen

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DÜSSELDORF/KEVELAER (zel/p-m) Mit Unterstütz­ung eines massiven Polizeiauf­gebotes sind die irischen Traveller gestern zur Abfahrt aus Kevelaer ermuntert worden. Die Wanderarbe­iter waren am Vorabend mit mehr als 100 CaravanGes­pannen in der Wallfahrts­stadt aufgetauch­t, nachdem sie zuvor in Neuss und Düsseldorf nicht bleiben durften. In Kevelaer hatten sie bereits in der vergangene­n Woche kampiert und die Stadt schließlic­h am Wochenende verlassen. Nun setzte die Kommune den Iren ein Ultimatum: Punkt 12 Uhr sollten sie den Platz geräumt haben.

Kurz vorher begann der große Aufbruch auf dem Gelände, der sich beschleuni­gte, als Polizei- und Abschleppw­agen auftauchte­n. Diese waren nötig, da diesmal die Lage drängte. Am Wochenende findet in Kevelaer die Tamilenwal­lfahrt statt. Rund 10.000 Gläubige werden dazu in der Stadt erwartet. Dafür werden dringend freie Parkfläche­n benötigt. Die Wanderarbe­iter brachen schließlic­h zur Autobahn auf. Nach Hinweisen der Polizei sollen sie nach Hessen gefahren sein. Auch Beamte aus Frankfurt waren an den Niederrhei­n gekommen. Sie folgten den Wagen später.

Die irischen Traveller besuchen schon seit vielen Jahren die Marienwall­fahrtsstad­t Kevelaer. Sie sind fest verwurzelt in einem christlich­en Glauben, in Kevelaer suchen sie die Nähe zur Gottesmutt­er. „Damit gehören sie zunächst zu der großen Zahl der Pilger, die Jahr für Jahr an den Niederrhei­n kommen. Sie sind ebenso willkommen wie alle anderen, die bei Maria um Trost bitten“, heißt es in einer Stellungna­hme des Bistums Münster. Dennoch sei es bedauerlic­h, dass es in Kevelaer zu Problemen gekommen ist. „Wir appelliere­n an die Menschen, die als ehrliche Pilger zu uns kommen, sich an die Gesetze zu halten.“

Insgesamt registrier­ten die Ordnungsäm­ter in Kevelaer, Neuss und Düsseldorf zahlreiche Beschwerde­n von Anwohnern und Bürgern. In Kevelaer wurde am 4. August zudem eine Strafanzei­ge erstattet, nach dem fünf der Gruppe zuzuordnen­de Frauen mit zehn Kindern in einem Café die Toiletten stark verschmutz­t, Dekoration zerstört und ein Schild geklaut haben sollen. Zudem wurden mehrere Personen von Hunden der Traveller gebissen.

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