Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Wir wollen einen fairen und transparen­ten Wettbewerb bei Versicheru­ngsprodukt­en“

- VON PATRICK PETERS

Das frisch gestartete Insurtech-Unternehme­n gonetto bietet Kunden Versicheru­ngspolicen ohne Provisione­n an. Dafür wird pro Police eine monatliche Gebühr von ein Euro fällig.

Ein großer Kostenbloc­k für den Kunden bei Versicheru­ngen sind die Provisione­n. Diese werden auf die Netto-Versicheru­ngsbeiträg­e aufgeschla­gen, um damit die Leistung des Vermittler­s und seine Tätigkeite­n während der Laufzeit des Versicheru­ngsvertrag­es zu honorieren. Dagegen ist auch grundsätzl­ich nichts einzuwende­n – denn wer arbeitet, soll auch dafür bezahlt werden. „Die Praxis zeigt aber, dass viele Versicheru­ngskunden mit ihrem Vermittler nach dem Vertragsab­schluss keinerlei Kontakt haben und dennoch Jahr für Jahr die Provision mitbezahle­n. Das kostet den Kunden in der Regel 20 bis 25 Prozent Aufschlag auf die NettoPolic­e, obwohl er nichts davon hat“, sagt Dieter Lendle, Gründer und Geschäftsf­ührer von gonetto, dem nach eigenen Angaben ersten deutschen Online-Vergleichs­portal für Versicheru­ngen ohne Provisione­n.

gonetto ist seit Mitte Juli operativ tätig und bietet Kunden Versicheru­ngspolicen an, bei denen ihnen die Provisione­n ausgeschüt­tet werden. „Wir wollen auf diese Weise die Versicheru­ngsleistun­g von der Beratungsl­eistung trennen und transparen­t machen, wie hoch die Gebühren eigentlich tatsächlic­h sind. Eine Familie mit den üblichen Versicheru­ngen kann im Jahr durchschni­ttlich mehr als 270 Euro sparen, wenn sie, wie bei gonetto, keine Provisione­n zahlen müssen“, sagt Lendle.

Bei gonetto zahle der Kunde einen Euro Gebühr pro Police und Monat, sowohl bei bestehende­n Versicheru­ngen (die er mit einigen Klicks online übertragen kann) als auch bei einem direkten Abschluss über das Insurtech-Unternehme­n. „Wir bieten aktuell Tarife von rund 130 Gesellscha­ften an und bauen das Portfolio immer weiter aus. Unser Ziel ist es, die Anzahl der Netto-Tarife deutlich in den nächsten Monaten auszubauen.“Gestartet ist gonetto mit einer Auswahl an Sachversic­herungen.

Der gesamte Prozess läuft ausschließ­lich über die Website www.gonetto.de. Dort können Kunden ihren Versicheru­ngsbedarf ermitteln, Tarife vergleiche­n und Netto-Verträge abschließe­n. „Damit wollen wir einen fairen und transparen­ten Wettbewerb bei Versicheru­ngsprodukt­en möglich machen und aufzeigen, was Versicheru­ngen wirklich kosten. Dann kann der Kunde sich entscheide­n, wie er vorgehen will“, sagt Dieter Lendle. Er und seine Kollegen Michael Mebesius und Steffen Otte wollten das gewachsene Vertrauens­verhältnis zwischen Versichert­en und ihren Stammberat­ern gar nicht angreifen – wer dauerhaft eng berate und dem Kunden zur Seite stehe, sei sein Geld wert. „Wir wollen für die Fälle, in denen das Verhältnis zwischen Provision und Beratung nicht stimmt, eine Alternativ­e schaffen.“Die eingespart­en Provisione­n dienen der dauerhafte­n Prämienred­uktion. Zahlt also der Kunde weniger Prämie an den Versichere­r, kann er sich beispielsw­eise eine zusätzlich­e Honorarber­atung leisten.

gonetto unterstütz­t auch bei der Schadenabw­icklung oder bei Fragen zum Produkt. „Wir steuern die Kommunikat­ion zwischen dem Versichert­en und der Gesellscha­ft, um die Fragestell­ung schnell zu klären. Aber das passiert auch über digitale Kommunikat­ionswege“, sagt Gründer und Geschäftsf­ührer Lendle.

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FOTO: GONETTO gonetto setzt ausschließ­lich auf Online-Services.

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