Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
De Räuber rocken auf dem Münsterplatz
Dieses Konzert hat Tradition: Zum 26. Mal traten De Räuber gestern Abend zum Sommerkonzert in der Neusser Innenstadt auf. Ex-Frontmann Karl Heinz Brand verfolgte den Auftritt mit den Fans – und trotzte dem Regen.
NEUSS Zwölf veröffentlichte Alben, 160 veröffentlichte Songs und eine Liebe zur Heimat: Der Münsterplatz in Neuss ist für De Räuber ein besonderer Ort. Zum 26. Mal stand die Mundart-Kultband dort gestern Abend beim Sommerkonzert auf der Bühne, den Traditionstermin zwischen Oberst- und Königsehrenabend haben ihre Fans genauso dick im Kalender eingetragen wie den 11.11., das Hoppeditz-Erwachen, den Start in den Karneval. „Dat is Heimat“heißt ein Song der Räuber, und der Münsterplatz gehört zweifelsohne dazu. Dort fühlt sich die Band zuhause. „Unser Heimspiel“, sagt Sänger Torben Klein.
Er stand gestern Abend noch ein bisschen mehr im Fokus als sonst. Denn zum ersten Mal traten die Räuber ohne ihren langjährigen Frontmann Karl Heinz Brand auf. Der Mitgründer der Band, der das Mikrofon an Torben Klein weitergegeben hat, ließ sich das Konzert aber nicht entgehen. „Ich bin stolz auf die Band“, betonte er. Kein Wunder, schließlich ist sie auch so etwas wie sein lebenswerk. Wie viel den Räuber-Fans der langjährige Sänger bedeutet, wurde beim Gang über den Münsterplatz deutlich. Karl Heinz Brand – von den einen Kalla, von den anderen Charly gerufen – musste jede Menge Hände schütteln und nahm sich Zeit für den ein oder anderen persönlichen Plausch. Dabei räumte er auch ein, dass er einen „Hauch Melancholie“spüre. „Aber der Stolz überwiegt.“
Sechs neue Lieder hatten die Räuber gestern Abend im Gepäck. Neuss ist für die Band auch stets ein Testlauf, welcher Song vielleicht der nächste, ganz große Sessionshit werden könnte. Aufgenommen sind die Songs laut Torben Klein noch nicht. „In einer Woche geht’s ins Studio.“Und zwar mit dem Wissen, welchen Song das Neusser Publikum am besten fand.