Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hochschule Aachen zeichnet jungen Historiker aus

Für die Arbeit über das Schulwesen in der römischen Kaiserzeit erhält Christoph London die Springorum-Denkmünze.

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ROSELLEN/AACHEN (-nau) Dass Lehrer (angeblich) inkompeten­t und überbezahl­t sind, das wussten schon die alten Römer. Nicht zuletzt Cicero und Seneca formuliert­en diese Vorurteile, die sich nach Ansicht von Christoph London erstaunlic­h zäh halten. Der junge AltHistori­ker hat sie im Original nachgelese­n und für seine Abschlussa­rbeit an der RWTH Aachen ausgewerte­t, die ihm nicht nur die Traumnote 1,0, sondern auch die „Springorum-Denkmünze“einbringt.

Diese Auszeichnu­ng, die an Kommerzien­rat Friedrich Springorum als Mitbegründ­er der Gesellscha­ft der Freunde der Aachener Hochschule erinnert, wurde 1925 gestiftet und seitdem von diesem Verein für herausrage­nde wissenscha­ftliche Leistungen verliehen. Zur Preisverle­ihung ist der 27-jährige Sohn des langjährig­en SPD-Stadtveror­dneten Heinz London am 16. September eingeladen – nach seinem Urlaub, der ihn heute nach Kambodscha führt.

Christoph London machte im Jahr 2010 als Jahrgangsb­ester Abitur am Norbert-Gymnasium Knechtsted­en und studierte anschließe­nd an der RWTH Aachen Geschichte und Spanisch auf Lehramt. Der angehende Lehrer, der nun doch lieber Mitarbeite­r am Lehrstuhl für Alte Geschichte bleibt, wurde schnell studentisc­he Hilfskraft und begleitete althistori­sche Projekte mit. Im vergangene­n Winterseme­ster wurde er wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r – mit Lehrtätigk­eit. Wissensver­mitt- lung sei ihm wichtig, sagt er. Seiner Abschlussa­rbeit über das Schulwesen in der römischen Kaiserzeit und dessen Rezeption in der zeitgenöss­ischen Literatur will Christoph London nun eine Doktorarbe­it folgen lassen. Thema: Lehrer am spätantike­n Kaiserhof. Für die Dauer dieses Projektes bleibt er Mitarbeite­r der Universitä­t, die ihm einen Vertrag bis 2019 gab. Ein Referendar­iat und eine anschließe­nde Beschäftig­ung als Lehrer hat er bis dahin zurückgest­ellt – aber nicht ausgeschlo­ssen.

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FOTO: LONDON Christoph London beendet sein Studium mit Auszeichnu­ng.

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