Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Weißbergs trotzen als Familie allen Herausford­erungen

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(sit) Gewöhnlich­e Menschen feiern ihren Geburtstag daheim mit Freunden, doch Markus Weißberg ist alles andere als gewöhnlich. Und darum stieß er Punkt Mitternach­t beim Triple-Ultra-Triathlon in Lensahn an der Ostsee auf seinen „49.“an. Und weil er diese Tortur nach einem operativen Eingriff, bei der das wegen einer kompletten Unterschen­kelfraktur eingesetzt­e Metall entfernt wurde, nicht im Alleingang zu bewältigen vermochte, trat er in einer Staffel mit seiner Familie an: Während er aufs Rad stieg (540 Kilometer), übernahm seine Tochter Pia (19) den Schwimm-Part (11,4 Kilometer) und seine Frau Alexandra schnürte die Laufschuhe (126 Kilometer). „Damit war der wahrschein­lich erste Familien-Triple-Ironman perfekt“, witzelte der 49-Jährige. Den Anfang machte am Morgen um 7 Uhr Pia Weißberg, die nach 228 Bahnen zu je 50 Metern und 3:50 Stunden an den Papa übergab. Der resümierte stolz: „Nur wenige Minuten nach der amtierende­n Weltmeiste­rin auf dieser Distanz.“Für Markus Weißberg gerieten die 67 Runden auf dem Rad zur Qual: Zunächst schmerzte der Rücken, dann zog es im Genick. Als in der Nacht auch noch ein heftiges Gewitter aufkam, „gipfelte das Ganze fast in Verzweiflu­ng“, räumte er ein. Trotz der klar erkennbare­n Trainingsd­efizite reichte er den Staffelsta­b nach 25 knüppelhar­ten Stunden an seine Frau Alexandra Weißberg weiter. Um den Support auf der Strecke kümmerte sich in den ersten 96 Runden Tochter Pia Weißberg, dann übernahm der mit einer Massage im Versorgung­szelt wieder auf die Beine gebrachte Vater. Unterstütz­ung, die dringend nötig war, drückten die fehlenden Trainingsk­ilometer doch alsbald aufs Gemüt. Aber Alexandra Weißberg kämpfte sich durch die Nacht. Gegen Mittag begab sie sich mit ihrer Familie und der Deutschlan­dfahne auf die letzte Runde – und erreichte schließlic­h nach insgesamt 54:28 Stunden das Ziel. Neun der 34 gestartete­n Athleten schafften das nicht, kapitulier­ten – meist auf der Radstrecke – vor den extremen Wetterbedi­ngungen. Den Sieg holte sich der Este Rait Ratasepp in 34:19,34 Stunden. „Ein perfektes Wochenende“, bilanziert­e Markus Weißberg lachend.

 ?? FOTO: FELIX SCHLIKIS ?? „1. Familien-Triple-Ultra-Staffel“: Markus, Alexandra und Pia Weißberg konnten nach 11,4 Schwimmen, 540 Kilometer Radfahren sowie 126,6 Kilometer Laufen und 54:28 Stunden im Ziel noch lachen.
FOTO: FELIX SCHLIKIS „1. Familien-Triple-Ultra-Staffel“: Markus, Alexandra und Pia Weißberg konnten nach 11,4 Schwimmen, 540 Kilometer Radfahren sowie 126,6 Kilometer Laufen und 54:28 Stunden im Ziel noch lachen.

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