Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Himmelfahrt Mariens
Auf den 15. August fällt Mariä Himmelfahrt, ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche. Gedacht wird an diesem Feiertag der Aufnahme Marias in den Himmel. Als erster Mensch wurde sie nach Überzeugung der katholischen Kirche mit Leib und Seele von Gott aufgenommen. Da sie frei von Sünde war, musste sie im Gegensatz zu anderen Gläubigen nicht das Jüngste Gericht fürchten.
In der Bibel findet die Geschichte keine Erwähnung, doch andere Quellen schildern, was vorgefallen war: Die Jünger Jesu wurden an das Totenbett Mariens geleitet und be- statten die Gottesmutter. Die Ruhestätte verschlossen sie mit einem großen Stein. Als die Jünger das Grab Mariens wieder öffneten, fanden sie statt des Leichnams nur Blüten und Kräuter, die dort in großer Zahl wuchsen.
Auf der schönen Lithografie aus dem Bestand des Clemens-SelsMuseums Neuss sind die aus dem Sarkophag ragenden Pflanzen gut erkennbar. Nach einem noch heute bekannten Brauch werden zu Himmelfahrt Sträuße aus sieben verschiedenen Kräutern gebunden. Die Zahl sieben steht symbolisch für die sieben Sakramente. Durch einen Geistlichen geweiht dienen sie dem Schutz von Haus und Hof, wie auch der menschlichen Gesundheit.
In der Malerei erfreute sich die Darstellung der Himmelfahrt Mariens großer Beliebtheit. Seit dem 15. Jahrhundert wurde das Thema um eine die Krönung Mariens ergänzt. So auch auf der Neusser Darstellung. Die Gottesmutter findet sich inmitten eines wolkenumkränzten Ovals. Rechts und links von ihr finden sich Christus und Gottvater, die mit ausgestreckten Armen eine Krone über ihr Haupt halten. Darüber schwebt in Gestalt einer Taube der Heilige Geist.