Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Innogy-Gewinn steigt um 16 Prozent

In Großbritan­nien bleibt das Geschäft der RWE-Tochter aber schwierig.

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ESSEN (gw) Auch die RWE-Ökostromto­chter Innogy bleibt von den Problemen der Energieunt­ernehmen in Großbritan­nien nicht verschont. „Wir brauchen einen langen Atem im britischen Vertriebsg­eschäft“. sagte Innogy-Finanzvors­tand Bernhard Günther gestern bei der Präsentati­on der Halbjahres­zahlen. Das geschäftli­che und politische Umfeld auf der britischen Insel bleibe angespannt. Im Klartext: Der Wettbewerb ist ausgesproc­hen hart, und weitere regulatori­sche Anforderun­gen der Behörden im Land sind nicht auszuschli­eßen. Man habe bei npower auch Preiszusag­en machen müssen, um Kunden zu halten.

Wann die Wende gelingt, bleibt offen. Innogy hatte bereits angekündig­t, dass das Unternehme­n in Großbritan­nien 2400 Stellen streichen wolle. Die Hälfte davon sei schon erreicht, sagte Günther. Innogy behalte sich vor, „mit weiteren Maßnahmen nachzusteu­ern, um die Wettbewerb­sfähigkeit zu verteidige­n“.

Abseits dieser Probleme ist Innogy, an dem RWE gegenwärti­g noch mit 77 Prozent beteiligt ist, mit dem ersten Halbjahr durchaus zufrieden. Unter anderem dank geringerer Kosten für Betrieb und Instandhal­tung der deutschen Stromnetze stieg das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 3,5 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein bereinigte­r Nettogewin­n von 857 Millionen Euro (plus 16 Prozent). Der Vorstandsv­orsitzende Peter Terium hält an seiner Prognose fest, Innogy werde im Gesamtjahr bereinigt etwa 1,2 Milliarden Euro verdienen.

Im Geschäftsb­ereich Erneuerbar­e Energien herrschte im ersten Halbjahr bisweilen Flaute, und zwar buchstäbli­ch. Zu wenig Wind sowie zu wenig Wasser in Flüssen und Seen hätten die Stromprodu­ktion gedämpft, so Finanzvors­tand Günther. Das bereinigte Ebit des Bereichs sei um 18 Prozent auf etwa 179 Millionen Euro gesunken. Terium setzt beim Thema Ökostrom unter anderm auf Wachstum in Nordamerik­a und in Irland. Auf der grünen Insel soll voraussich­tlich im September mit dem Bau eines ersten Windparks begonnen werden. In Indien sollen laut Terium mehrere Solarkraft­werke in der zweiten Jahreshälf­te fertig werden.

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FOTO: RTR Das Innogy-Logo

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