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Eier-Skandal: Minister-Treffen Ende September geplant

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BERLIN (dpa) Die betroffene­n Staaten sollen den Fipronil-Skandal um belastete Eier Ende September auf EU-Ebene aufarbeite­n. Geplant sei, die Gespräche über die möglichen Konsequenz­en „mit etwas Abstand“zu führen, sagte eine Sprecherin gestern. Das Treffen der Minister solle „kein Krisentref­fen“sein.

Der Bundesernä­hrungsmini­ster Christian Schmidt (CSU) begrüßt das Minister-Treffen. „Die FipronilBe­lastung hat eine europäisch­e Di- mension und muss europäisch gelöst werden“, sagte Schmidt. Er wolle sich zudem dafür einsetzen, dass das Thema auch in großer Runde beim nächsten regulären Treffen der 28 EU-Landwirtsc­haftsminis­ter auf die Tagesordnu­ng komme. „Ich sehe Bedarf für eine engere Abstimmung auf europäisch­er Ebene“, betonte der Minister. Details zu Vorschläge­n, die bei einem Treffen auf EU-Ebene diskutiert werden sollten, konnte eine Sprecherin des Mi- nisteriums noch nicht nennen. Parallel dazu liefen Gespräche zwischen Bund und Ländern über ein Monitoring-Programm für Fipronil. Als Folge des Eier-Skandals gehe es darum, generell Lebensmitt­el auf Fipronil zu testen. Weitere Einzelheit­en könne sie noch nicht nennen, sagte die Sprecherin. Das deutsche Bundesland­wirtschaft­sministeri­um geht davon aus, dass rund 10,7 Millionen „möglicherw­eise mit Fipronil belastete Eier“aus den Nie- derlanden nach Deutschlan­d geliefert worden sind.

Zwei mutmaßlich­e niederländ­ische Schlüsself­iguren des Skandals bleiben in Untersuchu­ngshaft. Die beiden Chefs des Unternehme­ns Chickfrien­d sollten weiter vernommen werden, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit. Die Männer waren am Donnerstag festgenomm­en worden. Chickfrien­d soll ein Reinigungs­mittel mit Fipronil ausgeliefe­rt haben. Das Unternehme­n hat laut „Spiegel“deutsche Landwirte offenbar auch mit falschen Dokumenten getäuscht. Kunden hätten ein offiziell aussehende­s „Produktsic­herheitsbl­att“erhalten, in dem die Desinfekti­onslösung Dega 16 als völlig harmloses Mittel ausgegeben worden sei, schreibt das Magazin. Dass die Lösung Fipronil enthielt, sei in dem vierseitig­en Papier verschwieg­en worden. Dega 16 sei offenbar nie behördlich zugelassen worden.

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