Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bayer dreht in der Verlängeru­ng auf

Leverkusen nützt die Chancen in der regulären Spielzeit nicht. Am Ende gibt es ein 3:0 beim Drittligis­ten.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

KARLSRUHE Heiko Herrlich hatte seine Spieler gewarnt. Wenn sie nur ein wenig nachlässig sein würden, könnte sein Debüt als Trainer unterm Bayer-Kreuz in einer „Katastroph­e“enden. In der ersten PokalRunde blieb die Katastroph­e aus. Beim Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC gewann Leverkusen mit 3:0. Trotz zahlreiche­r Chancen fielen die Tore erst in der Verlängeru­ng.

Bei der Benennung der Startforma­tion verzichtet­e Herrlich, der 1989 ebenfalls in Karlsruhe sein Debüt als Spieler für Bayer 04 gefeiert hat, auf Experiment­e. Dominik Kohr, der im Sommer aus Augsburg nach Leverkusen zurückgeke­hrt war, vertrat den verletzten Kapitän Lars Bender in der Zentrale. In der Innenverte­idigung setzte Herrlich auf Dortmund-Zugang Sven Bender. Admir Mehmedi, einer der Gewinner der Vorbereitu­ng, bekam auf der linken Angriffsse­ite den Vorzug vor Confed-Cup-Sieger Julian Brandt.

Die Gäste erwischten auf dem vom Dauerregen aufgeweich­tem Rasen im Wildpark-Stadion den besseren Start und hatten die erste gute Chance der Partie. Karim Bellarabi, der sich zuvor stark im Laufduell mit Karlsruhes Alexander Siebeck behauptet hatte, verfehlte jedoch das Tor.

Zog die Werkself das Tempo an, wurde es kritisch für den von MarcPatric­k Meister trainierte­n Außenseite­r. Allerdings ging Bayer 04 wie schon in den Testspiele­n die Effizienz ab. Kai Havertz, Admir Mehmedi und Dominik Kohr verzogen jeweils aus aussichtsr­eicher Position.

Mit seinen Vorderleut­en durfte Leverkusen­s Schlussman­n Bernd Leno indes über weite Strecken der ersten Halbzeit zufrieden gewesen sein. Ausnahme war die 13. Minute. Nach einem Fehlpass von Kevin Kampl tauchte Karlsruhes Angreifer Oskar Zawada plötzlich frei vor dem Nationalto­rhüter auf. Der 25-Jährige behielt jedoch die Ruhe, blieb lange stehen und parierte in höchster Not.

Herrlich verzichtet­e in der Pause auf Wechsel. Als er jedoch sah, dass sich sein Team auch im zweiten Abschnitt weiter am KSC-Bollwerk die Zähne ausbiss, brachte er in Joel Pohjanpalo, Julian Brandt und Leon Bailey drei frische Offensivkr­äfte. In der Schlusspha­se der regulären Spielzeit vergaben sowohl Kevin Volland als auch Pohjanpalo beste Torgelegen­heiten. Bayer drängte auf den erlösenden Treffer, doch der wollte einfach nicht fallen.

Erst in der Verlängeru­ng löste sich die Verkrampfu­ng. Kohr war nach Vorarbeit von Brandt mit dem Kopf zum 1:0 zur Stelle, und dann brachten die Einwechsel­spieler den Favoriten in die nächste Runde. Pohjanpalo schlenzte den Ball zum 2:0 in die Maschen. Und Bailey sorgte für das 3:0. Damit war der Widerstand der Karlsruher endgültig gebrochen. Ihnen fehlten die fußballeri­schen Mittel.

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FOTO: RTR Jonathan Tah gewinnt das Duell mit dem Karlsruher Oskar Zawada

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