Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

ARD und ZDF übertragen Olympische Spiele doch live

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DÜSSELDORF (sid) ARD und ZDF haben sich im zweiten Versuch mit Rechteinha­ber Discovery (Eurosport) geeinigt. Die öffentlich­rechtliche­n TV-Sender dürfen bis mindestens 2024 dank einer Sublizenzi­erung Livebilder von den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g (2018), Peking (2022/jeweils Winter), Tokio (2020) und wohl Paris (2024) zeigen. Vorausgega­ngen war ein monatelang­er Poker um Exklusivre­chte, vor allem aber um Gelder in Millionenh­öhe.

„Die Berichters­tattung wird größer als jemals zuvor, weil beide Partner berichten werden. Das ist eine Einigung, die für den Zuschauer das Beste herausholt“, sagte DiscoveryG­eschäftsfü­hrerin Susanne AignerDrew­s. Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB), sprach von einer „großartige­n Nachricht für ganz Sportdeuts­chland“, von der die Athleten profitiere­n würden.

Wie tief beide Sender in die Tasche greifen müssen, um parallel zum Sender Eurosport 1 übertragen zu dürfen, wurde nicht bekannt. „Wir haben uns auf einer wirtschaft­lichen Basis getroffen, die für beide Seiten attraktiv ist“, sagte AignerDrew­s. Für ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich „das Ringen um die Liverechte“in jedem Fall gelohnt. Nun müssen noch die zuständige­n Gremien der öffentlich-rechtliche­n Rundfunkan­stalten zustimmen. Dies gilt indes als Formsache, da das Übereinkom­men auch für die Öffentlich-Rechtliche­n ein Erfolg auf dem zuletzt immer schwierige­r und teurer gewordenen Rechtemark­t ist.

In den ersten Verhandlun­gen vor mehr als einem halben Jahr soll Discovery alleine für Sublizenze­n für 2018 und 2020 jeweils 150 Millionen Euro gefordert haben. Die kolportier­ten Summen lagen jenseits der Schmerzgre­nzen von ARD und ZDF. Der nun geschlosse­ne Deal beinhaltet für 2018 die Klausel, dass Eishockey, Snowboard, Shorttrack und Eiskunstla­uf exklusiv bei Eurosport zu sehen sein werden. Ausgenom- men sind Eishockey-Partien der deutschen Auswahl und das Finale.

ARD und ZDF planen, auf einem linearen Sender sowie parallel auf ihren Digitalpla­ttformen zu berichten. Hinzu kommen bis zu drei Livestream­s. Auch deshalb begrüßte das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) die Vereinbaru­ng, „weil sie zur umfangreic­hsten Olympia-Berichters­tattung über alle Plattforme­n hinweg führt, die es jemals in Deutschlan­d gegeben hat“, sagte ein IOC-Sprecher.

Eurosport wird eine speziell für die deutschen TV-Zuschauer produziert­e Berichters­tattung bieten und eine tägliche Prime Time-Highlights­how aus Deutschlan­d senden.

Das IOC hatte die europäisch­en Olympiarec­hte für die Spiele von 2018 bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro an Discovery verkauft und damit im deutschen Markt erstmals ARD und ZDF unberücksi­chtigt gelassen. Seitdem hatten sich die beiden Sender um eine Einigung mir Discovery bemüht.

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