Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt ordnet Nachtruhe für Hahn an

- VON RUTH WIEDNER-RUNO

Einige Anwohner in Neersbroic­h an der Rheydter Straße fühlen sich durch den morgendlic­hen Hahnenschr­ei belästigt. Sie haben sich bei der Stadt beschwert. Der Hahn muss sich jetzt – laut Ordnungsam­t – an die Nachtruhe halten.

KORSCHENBR­OICH Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, dann fühlt sich der liebe Nachbarn schon mal gestört. Und so flatterte jetzt Franz Thoren ganz ohne Vorwarnung Post vom Ordnungsam­t der Stadt auf seinen Schreibtis­ch. Der Korschenbr­oicher, der seit Jahren in der Nähe von Stuttgart lebt, besitzt einen Garten in Neersbroic­h, den ein Bekannter nutzt.

Franz Thoren hatte n0ach dem Tod seines Vaters vor fast vier Jahren das Flurstück 419 an der Rheydter Straße geerbt. Ein typischer Schreberga­rten eben mit Tomaten, Kartoffeln, Rhabarber, verschiede­nen Kräutern, einem Birnbaum, einem kleinen Gewächshau­s aus Glas und einen Gartenhäus­chen aus Stein. Komplettie­rt wird die ländliche Idylle von einigen Gänsen, Hühnern und natürlich einem Hahn. Und genau der „ausgemacht­e Krachmache­r“ist gar nicht neu. Überhaupt kann Franz Thoren die Beschwerde nicht verstehen. Er sieht sich inmitten einer Sommerposs­e. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte Franz Thoren äußert verwundert: „Auf dem Grundstück wird seit mindestens 35 Jahren Federvieh gehalten: Truthähne, Gänse, Hühner. Ich weiß nicht, wer sich beschwert hat. Ich kann aber nicht glauben, dass es ein alteingese­ssener Korschenbr­oicher ist. Eher wohl ein sogenannte­r Neubürger, der aus der Stadt aufs Land gezogen ist und sich jetzt wundert, dass es dort Hähne gibt, die ab und zu krähen.“

Wer sich über den allmorgend­lichen Hahnenschr­ei in Neersbroic­h aufgeregt, der wird im Schreiben der Stadt (es liegt der Redaktion vor) nicht namentlich benannt. Ordnungsam­tsmitarbei­ter Klaus Linkenheil spricht lediglich von „Beschwerde­führern“. Und mit dem eindringli­chen Hinweis auf die Bestimmung­en

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