Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Abriss der Papierfabr­ik verzögert sich erneut

Diesmal sind Auflagen vom Umweltamt schuld. Erst im Oktober soll die Ruine fallen.

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Seit November liegt der Antrag auf Abrissgene­hmigung im Bauamt, und obwohl schon vor mehr als sechs Wochen auch der Erbpachtve­rtrag zwischen dem Eigentümer der Papierfabr­ik und der NeussDüsse­ldorfer-Häfen-GmbH (NDH) unterzeich­net wurde, steht die Ruine unveränder­t an der Fringsstra­ße.

Stimmt, sagt Tim Cramer von der Rialto Capital AG, die vor knapp zwei Jahren das 25.000 Quadratmet­er großes Areal mit der riesigen Fabrikruin­e gekauft hat, „wir wollten eigentlich schon weiter sein“. Noch für Juni hatte Rialto-Chef Markus Mertens den Abriss angekündig­t, jetzt, sagt Cramer, „wird es wohl Oktober“. Der Grund ist eine Auflage des Umweltamte­s für den Abriss. Bei dem werden rund 30.000 Kubikmeter Bruchmater­ial entstehen, die nicht vollständi­g beim Bau des geplanten Logistikze­ntrums wiederverw­ertet werden können. Das hängt mit Altlasten und der Lage im Hochwasser­gebiet zusammen. Weil der Abbruch dadurch komplizier­ter wird, erhöhen sich auch die Kosten – und die NDH habe bei einem Rahmen von rund zwei Millionen Euro für den Abriss entschiede­n, diese Arbeiten neu und detaillier­ter auszuschre­iben.

„Wir gehen aber davon aus, dass bis Oktober alles zu klären ist“, sagt Cramer. Die Rialto Capital hat daran nicht nur deshalb großes Interesse, weil sie auf dem Areal ein modernes Logistik- und Bürozentru­m vermarkten will.

Vor allem hat sich die Ruine als äußerst kosteninte­nsiv erwiesen: Nach zahllosen Brandstift­ungen und regelmäßig­en Einbrüchen wird sie aktuell von bis zu vier Wachleu- ten mit Hunden vor meist jugendlich­en Eindringli­ngen geschützt. Stahlplatt­en, mit denen Einstiegs- möglichkei­ten verschloss­en wurden, waren regelmäßig weggerisse­n worden.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Nach mehreren Bränden war die Ruine nicht mehr zu retten, die der Investor gern in sein Neubauproj­ekt integriert hätte.

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