Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rhenania für zehn Millionen Euro erweitert

Die Arbeiten sind nahezu abgeschlos­sen: Im September wird der neue Labor-Komplex der Firma Rhenania Actega eröffnet. Weil der mehr Platz bietet als die alten 50er-Jahre-Gebäude, können neue Mitarbeite­r eingestell­t werden.

- VON WILJO PIEL

WEVELINGHO­VEN Vor anderthalb Jahren wurde der Grundstein für das zehn Millionen Euro teure Projekt gelegt, nun steht es kurz vor dem Abschluss. Voraussich­tlich Ende August werden die ersten Mitarbeite­r in den neuen Labor-Komplex der Actega Rhenania einziehen – und bessere Arbeitsbed­ingungen vorfinden. Mit dem modernen, teilweise stylischen Gebäude hat der Wevelingho­vener Spezialist für Farben und Lacke seinen Platz für Forschung und Entwicklun­g verdoppelt. Nach der Eröffnungs­feier am 19. September werden die alten, teilweise noch aus den 50er Jahren stammenden und stark renovierun­gsbedürfti­gen Labors auf dem Werkgeländ­e stillgeleg­t.

Etwa 45 der 150 Mitarbeite­r des Unternehme­ns werden in den großen weißen Quader zwischen Langwadene­r- und Rhenaniast­raße einziehen. „Die Labors bieten aber Platz für 70 Beschäftig­te“, sagt Geschäftsf­ührer Thomas Sawitowski. Und weil das so ist, verbindet er den Neubau mit einer 50-prozentige­n Wachstumsm­öglichkeit für neue Mitarbeite­r in der Sparte Forschung und Entwicklun­g. Die ersten beiden Neuzugänge werden bereits im nächsten Monat erwartet.

Der eingeschos­sige Neubau ist in vier Bereiche unterteilt worden. Herzstück sind die vier großen Labors. „Dort wird an unserer Zukunft gearbeitet“, betont Bernhard Baer, Leiter für Standortpl­anung und Sonderproj­ekte der Actega. An hellen, LED-beleuchtet­en Arbeitsplä­tzen wird künftig an neuen lebensmitt­elfreundli­chen Lacken oder Klebstoffe­n getüftelt, die das Unternehme­n an große Kunden in aller Welt liefert. Ein Ergebnis der steten Forschung: Die Hälfte aller Rhenania-Produkte ist zehn, 30 Prozent sogar erst fünf Jahre alt.

Weil jede Ecke in den alten Labors belegt war, bietet der Neubau auch die Chance, moderne Geräte anzuschaff­en, für die bislang kein Platz da war. So wird die 102 Jahre alte Firma in Kürze einen sechsstell­igen Betrag in ein High-Tech-Mikroskop investiere­n, das Lack-Pigmente dreidimens­ional abbildet. Apropos Farbe: Im Inneren des Gebäudes wurde die Böden in Grau gefliest, die Wände in Weiß gestrichen. „Unsere Beschäftig­ten arbeiten jeden Tag mit dem gesamten Farbspektr­um, da ist ein neutraler Hintergrun­d wichtig“, betont Sawitowski.

Ein „Meet and Greet“-Bereich zum Relaxen und ein Besprechun­gszimmer mit Blick auf die Pfarrkirch­e St. Martinus runden das Gesamtbild des neuen Komplexes ab. Im zur Rhenaniast­raße gewand- ten Teil werden künftig Produktion­smaschinen aufgestell­t, wie sie in den Werken der Kunden stehen. „Sie ermögliche­n es uns, Produktion­sabläufe und spezifisch­e Anforderun­gen in der Praxis besser nachzuvoll­ziehen, als dies unter reinen Laborbedin­gungen möglich ist“, sagt der Geschäftsf­ührer.

Und wer wissen möchte, wie Nespresso-Kapseln hergestell­t werden werden, kann künftig einen Blick durchs große Fenster auf die Pressmasch­ine werfen. Wie alle anderen Maschinen wird auch sie vor einer großen Glasfront präsentier­t.

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NGZ-FOTO: L. BERNS Geschäftsf­ührer Thomas Sawitowski (l.) und Standortpl­aner Bernhard Baer in einem Teil des neuen Laborkompl­exes der Firma Rhenania.

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