Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wie ein Junge zum Mörder wird
Serie Wer gerne Psychothriller schaut und Alfred Hitchcocks „Psycho“mag, für den ist „Bates Motel“ein Muss. Die US-amerikanische Serie ist nämlich von Hitchcocks Klassiker inspiriert und erzählt von einem psychisch labilen Teenager – Norman Bates –, der zusammen mit seiner Mutter einen Neuanfang starten will. Sie eröffnen ein Motel, aber der Junge bekommt immer öfter Halluzinationen. Norman wird zum Mörder, und aus Liebe zu ihrem Sohn begibt sich seine Mutter selbst in Gefahr. Als wäre das nicht schon genug, taucht auch noch der in Drogengeschäfte verwickelte große Bruder auf und gerät in den Fokus der Polizei. „Bates Motel“ist eine packende und zum Teil verwirrende Serie, eine verdrehte Geschichte über die Liebe – spannend, mit viel Action und vor allem großen schauspielerischen Leistungen. Zurzeit kann man sich die Serie bis zur vierten Staffel auf Netflix anschauen. niwi Pop Es ist so gut, dass Michelle Zauner doch noch Musik macht, denn andernfalls würde einem diese Platte nun fehlen. Sie heißt „Soft Sounds From Another Planet“, und die Musikerin hat sie nicht unter ihrem Klarnamen veröffentlicht, sondern unter dem Projekttitel Japanese Breakfast. Die US-Amerikanerin macht bezaubernden Pop mit schön viel Hall auf der Stimme und einem Schlagzeug, das ein eierndes Bumm-Tschak spielt. Zumindest der erste Song, „Diving Women“, geht so für fast sieben Minuten, was eigentlich schade ist – könnte ruhig noch länger sein. Zauner jedenfalls wollte eigentlich keine Musik mehr machen, vor einigen Jahren verließ sie ihre damals sehr beliebte Garagenrock-Band Little Big League und zog sich zurück, ins nordwestlich gelegene Oregon. Sie pflegte dort ihre an Krebs erkrankte Mutter, und als diese starb, nahm sich die Tochter zunächst eine Auszeit und nahm dann aber doch ein erstes Soloalbum in Heimproduktion auf. Es hieß „Psychopomp“und hörte sich nach Trauerarbeit an. Nun hat sie ein zweites Album nachgelegt, das nicht mehr ganz so rau klingt wie die Heimaufnahme, aber immer noch sehr düster, dramatisch sowieso. Den Song „Boyish“etwa, den sie schon einmal mit ihrer vorherigen
Düsteres aus dem US-Hinterland