Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mega-Blackout in New York
50 Millionen Menschen ohne Strom, Metropolen wie New York, Detroit und das kanadische Toronto im Dunklen: Am Nachmittag des 14. August 2003 begann der wohl größte Stromausfall der Geschichte. Die Menschen wollten gerade von der Arbeit nach Hause fahren, als nichts mehr ging. Tausende blieben in Aufzügen oder U-Bahnen stecken. Der öffentliche Nahverkehr kam vollständig zum Erliegen. Schon lange hatten Fachleute vorhergesagt, dass das marode Stromnetz die stetig wachsenden Anforderungen irgendwann nicht mehr bewältigen könnte. Es fehlte an Investitionen in Milliardenhöhe. Die Amerikaner kannten Stromausfälle von ihrer Westküste, vor allem der Bundesstaat Kalifornien war immer wieder betroffen. Der Stromausfall, der nun den Nord-Osten und Teile Kanadas lahmlegte, war in seinem Ausmaß jedoch ohne Beispiel. Mehrere Städte riefen den Notstand aus, Plünderungen wurden befürchtet. Doch bis auf einige Ausnahmen blieben Gewalttaten dieses Mal – anders als beim großen Stromausfall von 1977– aus. In New York verließen die Menschen ihre Wohnungen, in denen es sich in der Sommerhitze und ohne Klimaanlage kaum aushalten ließ. Am folgenden Tag sprachen die Medien von einer gewaltigen Freiluftparty. Die meisten Städte erhielten nach etwa 24 Stunden wieder Anschluss ans Stromnetz, nur einige Regionen mussten noch das Wochenende ohne Elektrizität ausharren.