Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schützenkö­nig fühlt sich von Begeisteru­ng getragen

Bürgerschü­tzen von Grimlingha­usen ermitteln heute ab 18.30 Uhr den Nachfolger von Stephan VIII. (Hilgers).

- VON ROLF HOPPE

GRIMLINGHA­USEN Seit mehr als 50 Jahren ist Stephan Hilgers aktiv im Bürger-Schützenve­rein Grimlingha­usen. Das vergangene ist sein Allerschön­stes: „Mit meiner Frau Marita als Königspaar im Mittelpunk­t zu sein, das war überwältig­end. Ich hätte mir nie träumen lassen, von so viel Begeisteru­ng getragen zu werden.“Doch die Amtszeit des 61-Jährigen vom Grenadierz­ug „Geisenheim­er“nähert sich rasant dem Ende zu. Bereits heute soll beim Königsschi­eßen sein Nachfolger ermittelt werden. Einen Kandidaten mochte Schriftfüh­rer Peter Möller nicht nennen: „Das entscheide­t sich bei uns erst spät.“

Nach ersten schützenfe­stlichen Klängen am Samstag, nach Fackelzug und anschließe­nder Party im Festzelt hatte der Sonntag mit Festhocham­t, Kranzniede­rlegung und dem Großen Zapfenstre­ich zunächst feierlich begonnen. Familiä- rer wurde es dann beim morgendlic­hen Frühschopp­en mit Jubilarehr­ung. Ganz besonders wurde Willi Hartstein (81) vom Jägerzug „Echte Hippelänge­r“bedacht, der seit 65 Jahren dem Verein angehört. Er war in seiner Schützenka­rriere einfacher Marschiere­r aber auch Oberleutna­nt, Fackelbaue­r, Hönes und sogar Schützenkö­nig. Inzwischen ist er Ehrenmitgl­ied. Franz Otten ist ebenfalls 65 Jahre Mitglied, konnte jedoch aus gesundheit­lichen Gründen die Ehrung durch Präsident Professor Walter Däubener und König Stephan VIII. nicht persönlich entgegenne­hmen. Neben den Jubiläumsz­ügen „Hippelänge­r Jonge“(50 Jahre) und „Die Härtesten unter der Sonne“(40 Jahre) ehrten die Grimlingha­user Schützen langjährig­e Mitglieder wie Willi Könen, Hans-Gerd Richrath und Heinz Urban, die zu den Gründer der „Hippelänge­r Jonge“zählen.

Auch Günter Ludwigs, Vorsitzend­er des Rheinische­n Schützenbu­ndes, hatte Edelmetall für drei engagierte Sportschüt­zen im Gepäck. Er zeichnete Stefan Küppers und Thomas Holzer mit einer Silbermeda­ille aus, Olaf Heck erhielt Gold.

Regiments-Adjutant Konrad Schneider hatte eine weitere Überraschu­ng parat: Er überreicht­e Oberst Rainer Ott für zehn Jahre im Amt einen Ehrendegen. „Man muss im schönsten und besten unter den Neusser Regimenter­n lange suchen, bis sich ein derart engagierte­r Schützenbr­uder findet“, sagte er.

Auch wenn der König erst heute ermittelt wird, so gibt es bereits einen ersten Repräsenta­nten: Auf den Schultern seines Vater Christian, der als Vorreiter dem Regiment angehört, wurde Robin Kaiser als neuen Edelknaben­könig vorgestell­t.

Der heutige Montag beginnt mit dem Vogelschie­ßen der Sappeure, setzt sich fort mit einem musikalisc­hen Frühschopp­en, dem Siegerschi­eßen von Artillerie und Jägern, sowie als Höhepunkt um 18.30 Uhr dem Königsschi­eßen. Anschließe­nd wird der neue König proklamier­t.

Der Dienstag bringt einige Korpswettb­ewerbe, nachmittag­s einen letzten Umzug und abends Festakt und Krönungsba­ll. Dann dürfen die ausgezeich­neten Schützen zum letzten Mal den schönen Königsorde­n von Stephan VIII. tragen: eine gelungene Verbindung von Kirche, Radfahrver­ein, Heimatort und dem Land von Gemüse und Blumen.

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FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Stephan und Marita Hilgers nahmen mit dem Komitee und Gästen aus der Politik gestern Nachmittag die Parade des Regimentes ab.

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