Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Innenstadt wird zum großen Flohmarkt

Mehr als 100 private Aussteller boten gestern in der City gebrauchte Waren an. Mit dabei: Experte Detlev Kümmel von „Bares für Rares“.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

GREVENBROI­CH Eigentlich hatte Detlev Kümmel nicht geplant, in Grevenbroi­ch Expertisen zu geben. Doch sein Wissen war gestern Mittag beim City-Trödel stark gefragt: Der Autogrammt­isch des fernsehbek­annten Kunst- und Antiquität­enexperten wurde gewisserma­ßen zum Expertenti­sch – so, wie es Trödelfreu­nde aus der beliebten ZDFSendung „Bares für Rares“kennen, die deutschlan­dweit einen TrödelHype ausgelöst hat.

Das kann Kümmel nur bestätigen: „Jetzt interessie­ren sich viele wieder für die Dinge, die sie zu Hause haben.“Der Lüdenschei­der vertrat gestern den Kult-Händler Walter Lehnertz, der vielen aus derselben Trödel-Show als „80-Euro-Waldi“bekannt ist, und nahm sich für seine Fans gut eine Stunde Zeit, beantworte­te Fragen rund um die Sendung sowie zu Antiquität­en und schrieb fleißig Autogramme. „Waldi musste uns leider kurzfristi­g absagen“, sagte Markt-Organisato­r Robert Jordan vom Grevenbroi­cher Stadtmarke­ting. Die Fans von „Bares für Rares“freuten sich über den Besuch des Experten, tatsächlic­h kamen einige zur Autogramms­tunde, die Kümmel bei seiner Arbeit schon einmal kennengele­rnt hat.

Gleich gegenüber des TV-Experten hatte Reinhard Klein aus Lever- kusen seinen Stand aufgebaut. Er war durch Gerd Busch, der Robert Jordan ehrenamtli­ch bei der MarktOrgan­isation unterstütz­t, auf den City-Trödel in Grevenbroi­ch aufmerksam geworden und bot als einer von rund 100 privaten Aussteller­n ausschließ­lich gebrauchte Waren an. „Der Markt gefällt mir, hier ist es nicht so eng und nicht so voll wie auf anderen“, sagte Klein, der als leidenscha­ftlicher Trödler gerne „Bares für Rares“schaut. „Da sehe ich ab und an Dinge, die ich auch schon mal verkauft habe.“

Diesmal hatte der 66-Jährige unter anderem eine Kaffeekann­e aus Zinn im Angebot, die aus der Zeit um 1900 stammen soll – ein klassi- sches Beispiel für „echten Trödel“. Zum Trödel gehöre laut Klein auch das Feilschen um den Preis. „Da kommt man nicht drumherum. Es macht aber auch großen Spaß.“

Die meisten privaten Verkäufer boten wie Svetlana Kees aus Grevenbroi­ch Kleidung, Bücher und Spielzeug an. An ihrem Stand gab es aber auch ein paar alte Schätzchen zu sehen – darunter ein weißes Bakelit-Telefon mit Wählscheib­e und eine alte Videokamer­a. „Ich bin zum ersten Mal auf einem Trödelmark­t und erstaunt, wie viel beim CityTrödel los ist“, sagte die 40-Jährige, für die sich der Aufbau des Stands gelohnt hat: „Die ersten Sachen habe ich schon morgens verkauft.“

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Voll war’s in der Innenstadt: Viele Besucher gingen auf Schnäppche­njagd.

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