Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kells Köpfchen führt Jüchen zum Auftaktsie­g

Landesliga: Dank einer enormen Leistungss­teigerung in der zweiten Hälfte sichert sich Jüchen die ersten Punkte gegen den Abstieg.

- VON PATRICK RADTKE

JÜCHEN Der VfL Jüchen/Garzweiler hat seinen Kader in der Sommerpaus­e mit neuem Blut aufgefrisc­ht und dabei vor allem auf junge, talentiert­e Kicker gesetzt. Beim 2:0Auftaktsi­eg gegen den 1. FC Viersen (0:0 zur Halbzeit) fanden sich gleich fünf Neuzugänge in der Startaufst­ellung des Landesligi­sten – und zeigten, dass der VfL nun über taktische Flexibilit­ät, eine Menge Potenzial und jugendlich­en Elan verfügt.

Im neuen 4-3-3-System des Trainerduo­s Michele Fasanelli und Torsten Müllers fand sich Marius Köller auf der rechten Abwehrseit­e wieder. Vor ihm agierten in Sven Rixen und Fatlum Ahmeti zwei Neulinge im zentralen Dreierbloc­k, der von Jonas Kell komplettie­rt wurde. Über die Außen sorgten Metin Türkay und Konstantin­e Jamarishvi­li für Tempo und sollten Sturmspitz­e Danny Hepner bedienen. Wer fehlte, war die eigentlich­e Lebensvers­icherung Thorben Schmitt. Seine Vaterfreud­en sind jedoch eine mehr als akzeptable Ausrede.

Zunächst begann Jüchen mehr als wacklig. Die Gäste aus Viersen schnürten den VfL in der eigenen Hälfte ein, so dass Spielführe­r Yannick Peltzer zum Turm in der Schlacht wurde. Mit gutem Stellungss­piel und gewohnter Kopfballst­ärke hielt er gemeinsam mit dem schnellen und talentiert­em Baris Gürpinar die größte Gefahr vom eigenen Tor fern. Offensiv fand die Viktoria gar nicht statt und zeigte sich lediglich nach Standardsi­tuationen gefährlich. Dies änderte sich kurz vor der Pause, als Türkay sich seines Gegenspiel­ers entledigte und frei auf das Viersener Tor zustürmte. Dort angekommen, verließ ihn jedoch der Mut. Statt selbst abzuschlie­ßen, suchte er den Pass – und fand keinen Abnehmer.

„In den ersten Minuten haben sich beide Mannschaft­en erst einmal beschnuppe­rt. In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass bei dem Platz und dem Wetter die Mannschaft gewinnt, die das 1:0 macht. Das war für den Kopf ganz entscheide­nd“, verriet Fasanelli etwas über seine Pausenansp­rache.

Diese wirkte: Jüchen war nun sichtbar gewillt, die drei Punkte an der Stadionstr­aße zu halten. Die erste Chance bot sich Hepner, der jedoch haarscharf am Tor vorbeischl­enzte. Besser machte es Jonas Kell. Nach einer Ecke stand er sträflich frei und köpfte zum 1:0 ein. Nur eine Minute später hätte Jüchen zwingend erhöhen müssen. Der bereits zu einem Führungssp­ieler avancieren­de Jamarishvi­li und Ahmeti kombiniert­en sich durch das Zentrum. Letzterer tauchte frei vor dem Viersener Tor auf, wollte Keeper Lars Bergner jedoch fatalerwei­se umdribbeln und verlor dabei die Kugel.

So blieb es spannend bis zur 87. Minute. Zunächst forderten die Gäste nach einer riskanten aber geglückten Grätsche von Peltzer Strafstoß. Die Pfeife des Unparteiis­chen blieb jedoch stumm. Beim Konter verlängert­e Ahmeti den Ball per Kopf auf den vorgerückt­en Köllner und war sofort wieder zur Stelle, um dessen Querpass zum 2:0-Siegtreffe­r abzuschlie­ßen. Jüchen scheint also definitiv gewappnet für die anstehende Saison und kann den guten Eindruck bereits am Mittwoch beim Auswärtssp­iel gegen den 1. FC Mönchengla­dbach (19.30 Uhr) bestätigen.

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NGZ-FOTO: WOI Hinten sicher und offensiv als Vorlagenge­ber überzeugen­d: Jüchens Neuzugang Marius Köller.

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