Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Illuminati­onen für ein aktives Publikum

Die Nachfolgev­eranstaltu­ng der „Illumina“soll im Park von Schloss Dyck auch junge Besucher spielerisc­h ansprechen.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Einen sehr persönlich­en Bezug hat der neue Gestalter der „Parknächte“, der Illumina-Nachfolgev­eranstaltu­ng, zu Schloss Dyck: Richard Röhrhoff hat auf Schloss Dyck geheiratet. Der gebürtige Mönchengla­dbacher, der seinen berufliche­n und familiären Mittelpunk­t inzwischen nach Essen verlegt hat, freut sich auf sein zehntägige­s Gastspiel in seiner alten Heimat: „Ich kenne das Schloss und den Park sehr gut“, sagt der 41-jährige Agenturinh­aber.

Nicht spontan und aus dem Stand heraus, sondern über längere Zeit sei der Wechsel von der „Illumina“zu den neuen „Parknächte­n“angebahnt worden, berichtet Röhrhoff. So habe Stiftungsv­orsitzende­r Jens Spanjer über Jahre beobachtet, was Röhrhoff mit seinem Team auf der Burg Satzvey und insbesonde­re auf der Festung Ehrenbreit­stein bei Koblenz inszeniert habe. Und Spanjer habe ihn schließlic­h dazu ermuntert, ein neues gestalteri­sches und künstleris­ches Wagnis für Schloss Dyck einzugehen.

„Ich bin zwar eigentlich von Hause aus kein Künstler“, sagt der ehemalige Radiomoder­ator. Er habe aber über die Jahre seiner Selbststän­digkeit auch ein Kreativtea­m um sich scharen können, das die nötige Erfahrung und immer wieder frische Ideen für Licht-Events aufbringe. Eine Etataufsto­ckung gebe es nicht und zunächst auch keine Vorgabe für eine Erweiterun­g der Besucherza­hlen. Um sich auch kreativ stets aufs Neue zu fordern, habe er auch den angebotene­n Mehrjahres­vertrag für die „Illumina“-Nachfolgev­eranstaltu­ng bewusst zunächst abgelehnt, sagt Röhrhoff. „Wir möchten zwar durchaus gerne eine dauerhafte Verbindung mit Schloss Dyck eingehen, aber wir wollen zunächst einmal von Jahr zu Jahr neu planen“, sagt er.

Für den Start seiner „Parknächte“kündigt er an: „Es wird eine ganz neue Herausford­erung für die Besucher.“Alte Sehgewohnh­eiten würden teilweise durch ganz neue Gestaltung­smöglichke­iten wie dem 3D-Video-Mapping ersetzt, wobei vor allem auch die Park- und Schlossbes­ucher von morgen angesproch­en werden sollen. Vor allem setzt Röhrhoff auf ein aktives Publikum, das sich auf die ungewöhnli­chen Lichtspiel­ereien einlässt und aus der reinen Zuschauerr­olle heraustrit­t. Röhrhoff möchte die „großen Bilder“, die die Schlosspar­kgestaltun­g nach der englischen Land- schaftsgar­tenarchite­ktur vorgeben, auch in seinen Illuminati­onen fortsetzen. Zentraler Punkt für diese „großen Bilder“soll daher die Festwiese in der Nähe der Orangerie werden. „Schon vor Einbruch der Dunkelheit sollen die Besucher, die dort sitzen, etwas essen und trinken, mit den ersten Lichteffek­ten begrüßt werden, die sie dann in das eigentlich­e Geschehen bei Einbruch der Dunkelheit hineinzieh­en“, wünscht sich Röhrhoff. Dieses Hineinzieh­en ins Geschehen soll auch das Video-Mapping leisten, das die Schlossgeb­äude mit Lichtfanta­sien bestrahlen soll. Röhrhoff stellt sich seine „Parknächte“als ein „mehr spielerisc­hes Event gerade auch für Kinder“, im Gegensatz zu dem „intellektu­ellen Anspruch“der vormaligen „Illumina“vor.

 ?? FOTO: NEUMANN ?? Eine Szene aus dem 3D-Videomappi­ng zu den neuen „Parknächte­n“von Schloss Dyck.
FOTO: NEUMANN Eine Szene aus dem 3D-Videomappi­ng zu den neuen „Parknächte­n“von Schloss Dyck.

Newspapers in German

Newspapers from Germany