Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SCK besteht den ersten Härtetest

Bei einem hochklassi­gen 1:1 gegen den Aufstiegsf­avoriten SC Velbert zeigt Landesligi­st SC Kapellen, dass er ganz oben mithalten kann. Nach der Führung durch ein Eigentor waren sogar die Möglichkei­ten zu einem Heimsieg da.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

KAPELLEN Wenn der SC Velbert in dieser Landesliga wirklich – wie von den meisten Trainern angenommen – das Maß aller Dinge sein soll, dann hat der SC Kapellen jetzt die Gewissheit: Der Absteiger kann in dieser Saison ganz oben mithalten. In einem guten Spiel trennten sich die beiden Mannschaft­en vor 162 Zuschauern im Erftstadio­n leistungsg­erecht mit 1:1 (1:0).

Der SC Velbert, der ohne eine unnötige 0:2-Pleite in Nettetal am letzten Spieltag der Vorsaison schon jetzt in der Oberliga spielen würde, präsentier­te sich dabei als erwartet schwerer Brocken: Mit einer robusten Defensive um den massiven Andre Adomeit ist das geradlinig­e Spiel über die Flügel mit präzisen Hereingabe­n kaum zu stoppen. Die SCKAbwehr um den ganz starken Marcel Koch hatte alle Mühe, den Flankenhag­el auf Stürmer Robin Hilger (84 Tore in den letzten drei Jahren) zu unterbinde­n. „Und selbst wenn man die 30 Tore von Hilger in der letzten Saison abzieht, hat der Rest der Mannschaft ja immer noch 65 Tore gemacht. Das ist schon eine unfassbare Offensivpo­wer bei denen“, fand SCK-Trainer Oliver Seibert, der seiner Mannschaft ein Kompliment machte: „Wir hatten das über weite Strecken sehr gut im Griff.“

Wobei die frühe Führung für Kapellen, das sich im Spielaufba­u bis dahin sehr schwer tat, sehr glücklich fiel: Ein langer Freistoß von Robert Wilschrey fiel genau vor die Füße des Velberters Simon Schubeis, der den Ball ins eigene Netz grätschte (17.). Auch danach gelang Kapellen vorerst nur wenig. Passive Velberter wussten die Kapellener Anspiele ins Mittelfeld geschickt zu unterbinde­n und wurden nach Ballgewinn­en selbst immer wieder brandgefäh­rlich. Während Hilger und Philipp Schmidt zweimal hauchzart verzogen, brauchte es für den SCK schon eine überragend­e Ballverarb­eitung von Manu Ioannidis, um mit dessen von Torwart Peter Garweg glänzend parierten Schuss aus 16 Metern eine gute Chance herauszusp­ielen. „Ich fand, dass wir in der ersten Hälfte die aktivere Mannschaft waren, auch wenn Velbert immer meinte Seibert.

Richtig druckvoll wurde der SCK aber erst nach der Pause: Die glücklosen Sturm-Neuzugänge Dennis Schreuers und Derman Disbudak nutzten zwei gute Kontergele­genheiten im Strafraum nicht aus (48./ gefährlich war“, 52.), ehe Schreuers nach einem langen Koch-Freistoß plötzlich völlig alleine vor dem Tor stand, den Ball aber um Zentimeter daneben lupfte (61.) – das hätte das 2:0 sein müssen. Im Gegenzug hatte aber auch Marcel Lange für Velbert bei einem Freistoß zu viel Raum und glich mühelos aus (64.). Und weil Hilger in der Schlusspha­se nach einer Flanke von Lange noch eine Möglichkei­t ausließ, die er normalerwe­ise im Schlaf verwandeln sollte, blieb es bei einer gerechten Punkteteil­ung.

„Wir haben gegen einen sehr starken Gegner ein gutes Spiel gemacht, in dem beide Mannschaft­en hätten gewinnen können. Also geht das Unentschie­den völlig in Ordnung“, bilanziert Seibert, der nach vier Punkten zum Auftakt meint: „Mit diesem Saisonstar­t bin ich sehr zufrieden.“Gleichzeit­ig weiß er aber auch: „Diese Leistung müssen wir in den nächsten Wochen bestätigen. Die nächsten Gegner sind genauso stark.“

 ?? NGZ-FOTO: L. BERNS ?? Kaum zu stoppen: Manu Ioannidis (l.) stellte die Velberter Abwehr um Sebastian Altenkamp mit seiner Geschwindi­gkeit regelmäßig vor Probleme. Bei zwei richtig guten Abschlüsse­n fehlten ihm jeweils nur Zentimeter zum Erfolg.
NGZ-FOTO: L. BERNS Kaum zu stoppen: Manu Ioannidis (l.) stellte die Velberter Abwehr um Sebastian Altenkamp mit seiner Geschwindi­gkeit regelmäßig vor Probleme. Bei zwei richtig guten Abschlüsse­n fehlten ihm jeweils nur Zentimeter zum Erfolg.

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