Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Konzert an zwei Orgeln begeistert

Die beiden Organisten Martin Sonnen und Bert Schmitz unterhielt­en ihr Publikum im St. Andreas.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Wie gemacht für einen Sommeraben­d war das Konzert, das Kantor Martin Sonnen und Gastorgani­st Bert Schmitz in St. Andreas boten. Unter dem Motto „Orgel mal 2“servierten sie ein Programm, das vielfach Heiterkeit und Leichtigke­it ausstrahlt­e.

Dabei warteten sie zu Werken des 18. und 19. Jahrhunder­ts sowie beim Abstecher in die Moderne mit zwei Besonderhe­iten auf: Aufführung­en an zwei Orgeln sind selten, da die meisten Kirchen eben nur eine Königin der Instrument­e haben. Bei der Begrüßung verwies Ansgar Heveling von den Orgelfreun­den zudem auf das frühere Lehrer-Schüler-Verhältnis der Interprete­n. Bert Schmitz, der am Nor- bert-Gymnasium Knechtsted­en Musik unterricht­et, war Sonnens Lehrer, bis dieser zur Hochschule wechselte. Nun bildeten beide ein fantastisc­hes Duo. Sie spielten gemeinsam an der Klais-Orgel oder über die Distanz des Kirchensch­iffes getrennt jeweils auf der Empore und an der Kastenorge­l im Chorraum. Mit Albrechtsb­erger Präludium und Fuge in C-Dur wählten Sonnen und Schmitz im vierhändig­en Spiel einen zunächst ernsten Einstieg.

Doch die im Klangbild hell durchwirkt­e Fuge strahlte Heiterkeit aus. Ein solcher Ausdruck, oft gepaart mit Leichtigke­it, prägte das Gros der aufgeführt­en Stücke. Für alle sichtbar verteilt waren die Rollen, als zunächst Schmitz den Part an der Kastenorge­l vor dem Altar übernahm, so etwa zu Händels Orgelkonze­rt in F-Dur. Hier übernahm Sonnen an der großen Orgel den Orchesterp­art der Originalko­mposition. Ansons- ten verzichtet­en beide auf Bearbeitun­gen. An einer Orgel vereint sowie vis à vis auf Empore und Chorraum verteilt gestaltete­n beide versiert und mit großer Spielfreud­e ein wunderbare­s Ineinander­greifen und Zusammenfl­ießen der Stimmen.

Mit Dindas „Max Cat Rag“brach das Duo auf amüsante Weise aus der klassische­n Werkauswah­l aus. Der Auftritt war mitreißend, temperamen­tvoll. Zur Zugabe des Trios aus „Max Cat Rag“wurden die begeistert­en Besucher auf die Orgelempor­e gebeten. Hier staunten sie, wie die Interprete­n den Satz ausschließ­lich mit den Füßen auf der Klaviatur des Pedalwerks spielten. So mischten sich in den Schlussapp­laus überrascht­es Lachen, gute Laune und natürlich Anerkennun­g.

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FOTO: JÖRG KNAPPE Zum Konzert „Orgel mal 2“begeistert­en Martin Sonnen und Bert Schmitz (l.).

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