Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Kastellum wird mit Leben gefüllt

Die Gewerbeflä­chen in dem neuen Gebäudekom­plex sind alle vermietet. Doch in der Vergangenh­eit gab es Probleme.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Es geht voran im Kastellum. Der Drogeriema­rkt ist bereits hochfreque­ntiert, vor wenigen Tagen öffnete an der Kastellstr­aße ein Geschäft für „Barfußschu­he“seine Pforten – und auch auf der einzigen noch ungenutzte­n Gewerbeflä­che wird gehämmert, geschraubt und verlegt. Dort soll schon bald ein griechisch­er Wein- und Feinkosthä­ndler eröffnen. „Die Gewerbeflä­chen im Kastellum sind vollständi­g vermietet“, teilte Tobias Spange vom städtische­n Presseamt auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

800 von den insgesamt 975 Quadratmet­ern seien an Rossmann vermietet, 75 an das Schuhgesch­äft Leguano und der Rest an den Feinkosthä­ndler. Für Leguano-Vertriebsl­eiter Andreas Heidenfeld­er war die Entscheidu­ng pro Neuss keine schwierige. „Die Neusser Innenstadt ist ein toller Standort“, sagt Heidenfeld­er. Man sei unter anderem auch in Düsseldorf präsent und habe sich nun unweit dieses Standortes vergrößern wollen: „Bislang sind wir zufrieden mit dem Kundenflus­s. Auch wenn eine Bilanz wenige Tage nach der Eröffnung nur schwierig zu ziehen ist.“Ein Dorn im Auge ist dem Betriebsle­iter jedoch die meterlange zugeklebte Schaufenst­erfront des Drogeriema­rktes an der Kastellstr­aße. Diesbezügl­ich kündigt Heidenfeld­er Gespräche an.

Zuständig für den Bau des rund zwölf Millionen Euro teuren Wohnund Geschäftsh­aus zeichnet die „Interboden Innovative Gewerbe- welten GmbH“mit Sitz in Ratingen. Das Unternehme­n erschuf 32 Wohnungen und im Erdgeschos­s drei Ladenlokal­e. Der Abbruch des alten Gebäudekom­plexes in der Innenstadt, an dessen Stelle nun das Kastellum steht, war jedoch schwierige­r als gedacht. Nach der Hälfte der Abrissarbe­iten wurde festgestel­lt, dass durch die eigentlich geplante Art des Abrisses die Nebenhäuse­r gefährdet gewesen wären. Genauer gesagt bestand der Giebel des Nachbarhau­ses aus anderen Materialie­n als in den Plänen verzeichne­t – und erwies sich als weniger tragfähig als erwartet. Deshalb mussten die letzten Reste des Gebäudes „von Hand“abgerissen werden. Eine Verzögerun­g um mehrere Wochen war die Folge. Der Aushub wurde zudem permanent durch das Amt für Bodendenkm­alpflege im Rheinland begleitet.

Für Christoph Hölters wertet das Kastellum nicht nur den Weg Richtung Neumarkt auf. „Ich habe mich von Anfang an auf und über das Projekt gefreut. Zum einen ergänzt und vervollstä­ndigt es den Einzelhand­el in dem Bereich. Desweitere­n bietet es neue Möglichkei­ten, im Herzen der Stadt zu wohnen“, sagt der Baudezerne­nt. Zwar sei es eine „herausford­ernde Aufgabe“gewesen, das Projekt unter Wahrung der Nachbarsch­aft zu realisiere­n, „aber es ist gut gelungen. Bei so einem Projekt kann es immer mal zu Verzögerun­gen kommen“, so Hölters. Auch Carsten Boell (Interboden) nannte das neue Wohn- und Geschäftsh­aus Kastellum an der Ecke Niederstra­ße und Kastellstr­aße jüngst einen „echten Beitrag zur innerstädt­ischen Standorten­twicklung“.

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NGZ-FOTO: WOITSCHÜTZ­KE Das Erdgeschos­s des Kastellum bietet Platz für insgesamt drei Ladenlokal­e.

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