Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Politische Grenadiere

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Neben viel Zeit hatte Schützenkö­nig Christoph Napp-Saarbourg auch ganz viel Zeit mitgebrach­t, als er sich beim Fackelbaur­ichtfest des Grenadierk­orps in der Zietschman­n-Halle einfand. „Er hat sich jede Fackel erklären lassen“, berichtet Grenadier-Hauptmann Michael Gräff nicht ohne Respekt in der Stimme. Denn mit 38 Großfackel­n stellen die Grenadiere mehr als ein Drittel aller 108 Fackeln im Neusser Regiment. Ihren großen Auftritt haben die Züge, die sich dieser Arbeit stellen, am Samstag, wenn sich mit Einbruch der Dämmerung der Fackelzug durch die Stadt in Bewegung setzt. Bis dahin müssen einige noch letzte Hand an ihre meist bewegliche­n und immer von innen erleuchtet­en Wagenaufba­uten legen, doch gefeiert wurde am Montag trotzdem.

In der Themenwahl sind die Züge frei, doch wird im April und damit früh in der Saison gemeinsam mit dem Hauptmann ein Blick auf die vorliegend­en Ideen und Entwürfe geworfen. Das soll allzu viele Wiederholu­ngen vermeiden. Doch das sei dieses Mal gar kein Thema gewesen, sagt Gräff. Die „Blauen Blömkes“um Peter Orth und der Zug „Santa Lucia“um Helmut Kauschka nahmen sich zwar den 152-Millionen-Steuerscha­tz der Stadt vor, doch fanden beide eine ganz eigene Pointe. Auch das Thema Bundestags­wahl, aufgegriff­en von „D´r Maat eraf“(„Das Politikerk­arussell“) und „R(h)einste Helden“(„Du hast die Wa(h)l“), doppelt sich – ohne sich zu wiederhole­n.

Doch neben so „schwerer“Kost widmen sich die Grenadiere auch bunteren Themen. MichaelBot­t, der als Wirt vom „Neuen Marienbild­chen“nächstes Jahr in Rente gehen will, sieht sich gleich auf zwei Fackeln verewigt. zum Beispiel beim Zug „Ziemlich Zackig“um Julian Tilmes. Der hat seit 16 Jahren bei Bott sein Wachlokal und will dafür Danke sage. Christoph Kleinau

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FOTO: LBER Leuchteten für den König: die GrenadierF­ackeln.

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