Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Den Müttern mehr Sicherheit geben
Heute starten die neuen Kurse für Mütter und Babys in der Johanniskirche. Der Bedarf steigt.
BÜTTGEN (dagi) Heute startet der neue Kursus für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr in den Räumen der Johanniskirche. „Der Bedarf für diese Angebote ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen“, sagt Heidi Kreuels von der Diakonie in Neuss, die den Kursus veranstaltet. „Eine Ursache ist sicher, dass immer mehr Mütter nach kurzer Zeit wieder in den Beruf zurückkehren. Das fällt vielen nicht leicht und die Verunsicherung, was dann mit ihrem Kind passieren wird, belastet sie. Da tut es gut, sich mit anderen Müttern auszutauschen“, sagt Kreuels.
Eine Erfahrung, die auch Daniela Mußbach gemacht hat. Die gelernte Erzieherin ist Mutter eines dreijäh- rigen Sohnes. „Als ich schwanger war, stand für mich fest, dass ich auf jeden Fall nach der Elternzeit wieder voll arbeiten will“, erinnert sie sich. Doch nach der Geburt ihres Sohnes sei das plötzlich anders gewesen. „So ein Kind stellt alles auf den Kopf. Ich habe die Zeit mit meinem Sohn sehr genossen und wollte gar nicht wieder Vollzeit arbeiten.“Sie habe Glück gehabt. „Wir haben ohnehin zwei Jahre Elternzeit. Im Anschluss konnte ich in Teilzeit zurückkommen. Das war überhaupt kein Problem“, berichtet sie.
Doch sie habe oft mit sich gehadert. „Als mein Sohn ein Säugling war, fehlten mir der Kontakt zu anderen Müttern. Ich wollte auch nicht die ganze Zeit zu Hause bleiben“, erinnert sie sich. So meldete sie sich bei eine Mutter-Kind-Gruppe an. „Es hat wahnsinnig gut getan, sich austauschen und auch mal sei- nem Ärger Luft machen zu können.“Daniela Mursbach war so überzeugt, dass sie sich entschloss, eine Fortbildung zu machen. Zwei Jahre ist das nun her. Heute leitet sie das Prager Eltern-Kind-Programm (PEKiP) in der Johanniskirche. Ihre Kurse zielen sowohl auf eine Frühförderung der Babys als auch auf einen Erfahrungsaustausch der Eltern ab. „Ich stelle immer wieder fest, dass die Verunsicherung bei vielen Müttern groß ist. Sie bekommen ständig gut gemeinte Ratschläge aus dem Umfeld und zweifeln oft an ihren Entscheidungen. Dann ist es wichtig, ihnen zu sagen, dass sie sich auf ihr Bauchgefühl verlassen sollen oder ihnen eine objektive Hilfestellung zu geben.“