Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Noithausen erwartet wieder 2000 Pilger zur Marienokta­v

-

NOITHAUSEN (NGZ) Sich einfach mal ausklinken aus dem Alltag und auf der Suche nach Sinn und Mitte des Lebens ein paar Tage zu pilgern – das ist schon seit Jahren wieder „in“, spätestens nachdem sich Hape Kerkeling und DJ auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela gemacht haben. So weit muss es aber gar nicht sein.

Auch im Heimatgebi­et sind historisch­e Pilgeroase­n zu finden, die auf ihre Neuentdeck­ung warten. Zum Beispiel die kleine, aber einzigarti­ge Wallfahrts­kirche St. Mariä Geburt in Noithausen. Seit 1864 ist sie das Ziel zahlreiche­r Pilger, die zur Marienokta­v strömen.

Die Vorbereitu­ngen für die nächste Oktav, die vom 10. bis 17. September stattfinde­t, sind so gut wie abgeschlos­sen. Sie steht diesmal unter dem Motto „Fürchte Dich nicht“. „Mit diesem Thema greifen wir in diesem Jahr das Gefühl vieler Menschen auf, dass unsere Welt noch nie so unsicher, so verfahren und bedrohlich war wie jetzt“, sagt Kaplan Florian Ganslmeier, der einmal mehr die Wallfahrts­leitung übernommen hat.

Wechselnde Prediger werden das Motto in den täglichen Pilgermess­en aufgreifen. Für die Gestaltung der Gottesdien­ste konnten unter anderem Monsignore Markus Bos- bach, Leiter der Hauptabtei­lung Seelsorgeb­ereiche, Pfarrer Regamy Thillainat­han, Leiter der Diözesanst­elle „Berufe in der Kirche“, und der ehemalige, jetzt in Ruhestand lebende Kreisdecha­nt Monsignore Winfried Auel gewonnen werden.

Auch in diesem Jahr erwarten die Noithausen­er wieder einen regen Zuspruch auf ihre traditione­lle Marienokta­tv. „Im vergangene­n Jahr konnten etwa 2000 Pilger, darunter 400 Schüler, begrüßt und bewirtet werden“, sagt Florian Ganslmeier. Mit einer ähnlichen Zahl rechnet er auch diesmal. Für den reibungslo­sen Ablauf der achttägige­n Oktav mit elf Gottesdien­sten und einer Lichterpro­zession sorgt wie gewohnt wieder ein Helferteam aus Kirchenvor­stand, Pfarrgemei­nderat, Frauengeme­inschaft und Seelsorget­eam.

Die genauen Messzeiten sind wie in der Vergangenh­eit in einem Wallfahrts­programm zusammenge­stellt, das in den Kirchen ausliegt. Die elektronis­che Version ist unter der Internet-Adresse www.elsbacherf­t.de zu finden.

Bereits 1864 wurde die Verehrung der Gottesmutt­er im Gnadenbild der Noithausen­er Kirche schriftlic­h erwähnt. Die barocke Strahlenkr­anz-Madonna mit Kind stammt aus der Zeit um 1800. Sie wird als „Maria, Mutter der Christenhe­it“verehrt und ersetzt eine in den napoleonis­chen Kriegswirr­en verlo- rengegange­ne Muttergott­esfigur. Vor einigen Jahren wurde sie liebevoll restaurier­t.

 ?? ARCHIVFOTO: ATI ?? Florian Ganslmeier hat die Wallfahrts­leitung übernommen.
ARCHIVFOTO: ATI Florian Ganslmeier hat die Wallfahrts­leitung übernommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany