Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Casanova verführt mit Eis aus Altbier
Antonio Casanovamacht Altbier löffelfähig. 500 Milliliter Dom-Alt und die gleiche Menge Wasser, dazu 180 Gramm Zucker und 50 Gramm Fruchteisbase verwandeln sich unter seinen Händen zu einem Liter Altbier-Eis. Das bietet er nur als Spaghettieis an. Denn erstens schreit die herbe Note des obergärigen Bieres nach einer fruchtig-süßen Komponente, und die fügt der Inhaber des Eiscafé Rizzardini in Form von Orange oder Limone hinzu. Und zweitens wurde in seinem Geschäft im Jahr 1967 schließlich das Spaghettieis miterfunden, wie er betont. „Viele hatten damals diese Idee, aber niemand hat sie sich patentieren lassen.“Nun macht Casanova daraus einen Gag zum Schützenfest und eine neue Form, sich ein Bier zu gönnen. Auch wenn die Erfrischung mit ein bis eineinhalb Prozent Alkohol für gestandene Schützen keine Herausforderung darstellen dürfte.
Der Anstoß zu dieser Neukreation kam nicht von Casanova selbst. Er und seine Kollegen experimentieren aktuell eher mit Variationen wie „Vanilleeis mit grobem Salz“oder setzten auf den Geschmack von Tomate und Basilikum oder die perlende Wirkung von Prosecco. Nein, es war Carl Pause vom ClemensSels-Museum, der um den Facettenreichtum des Altbiers weiß, seit sein Haus vor zwei Jahren diesem Grundnahrungsmittel vom Nieder- rhein eine Ausstellung widmete. „Ich habe selbst aus Altbier schon Gelee gemacht“, sagt er, doch die Umsetzung seiner Idee, eine Art Fruchteis oder besser: Sorbet aus Alt zu machen, überließ er den Experten. Zu denen hat er derzeit engen Kontakt, weil er mit ihrer Hilfe die aktuelle Ausstellung „Gelato! Italienische Eismacher am Niederrhein“zusammenstellte. Mit dieser Präsentation kam ihm auch die Idee, die beiden Ausstellungsthemen Bier mann Kelm