Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Axel Kleinkorre­s trifft auf Klaus Allofs

Heute beginnt in Baden-Baden/Iffezheim Deutschlan­ds wichtigste­s Meeting der edlen Vollblüter.

- VON KLAUS GÖNTZSCHE

NEUSS Sieben Wochen lang hat der Neusser Galoppertr­ainer Axel Kleinkorre­s kein Rennen mehr gewonnen. Der Erfolg des Wallachs Sakima am 8. Juni in HamburgHor­n war sein letzter Auftritt bei einer Siegerehru­ng. Kleinkorre­s bleibt aber gelassen: „Wir hatten ja nicht allzu viele Starter.“

Heute beginnt mit der Großen Woche in Baden-Baden/Iffezheim Deutschlan­ds wichtigste­s Meeting der edlen Rasse Vollblut. Aus Neuss reisen für den Auftaktren­ntag mit Matchwinne­r, Caro Player und Sang Dasher drei Pferde an. Der sechsjähri­ge Hengst Matchwinne­r mit Stephen Hellyn ist einer der acht Starter im Europa-Gruppe III-Rennen um den Preis der Sparkassen-Finanzgrup­pe. Matchwinne­r kommt dabei als Sieger des Sparkasse Holstein-Cups vom Derbymeeti­ng an den Start. Wettfavori­t ist trotzdem der Wallach Potemkin und deshalb wird es zu einer besonderen Begegnung zwischen Axel Kleinkorre­s und Klaus Allofs kommen, dem Potemkin gehört. Mit Rennpferde­n hat sich der mittlerwei­le 60 Jahre alte Fußball-Manager schon seit der Jugend in Düsseldorf-Gerresheim beschäftig­t. Sein Großvater nahm ihn mit auf die nahe gelegenen Grafenberg­er Rennbahn – die Zuneigung zu den schnellen Pferden hat bis heute gehalten. Jetzt gibt es noch mehr Zeit für die Leidenscha­ft.

Der Name seines Pferdes stammt vom Erfinder der potemkinsc­hen Dörfer, bei denen Zarin Katharina der Großen im Jahre 1787 bei einem Besuch eine bemalte Fassade statt der tatsächlic­h schlechten Zustände der Dörfer im eroberten Neu-Russland vorgegauke­lt wurde. Der Wallach Potemkin ist kein Gaukler, sondern ein richtig gutes Rennpferd mit neun Siegen und einer Gewinnsumm­e von 444.917 Euro.

Axel Kleinkorre­s kommt aus dem Traberlage­r, bevor er sich endgültig für die Galopper entschied. Unveränder­t schlagen zwei Herzen in sei- ner schmalen Brust. Matchwinne­r gehört Jens Schwarma, selbst in über 500 Rennen im Sulky erfolgreic­h. Kleinkorre­s schaffte rund 400 Siege.

Bei den Trabern begann auch der Kontakt zwischen Klaus Allofs und ihm. 1980 gewann Kleinkorre­s auf der Bahn in der Hillerheid­e von Recklingha­usen ein Rennen im Sulky mit dem Pferd Vidalgo. Besitzerin war Ute Kremer aus Düsseldorf, die Freundin von Klaus Allofs, der noch in kurzen Hosen für Fortuna Düsseldorf kickte. Auch die Dame hat sich die Leidenscha­ft für Rennpferde bewahrt – Ute und Klaus Allofs werden am Samstag gemeinsam ihr Pferd anfeuern. Und Axel Kleinkorre­s? Der sagt mit der ihm eigenen Ironie zum Rennen: „Klaus hat beim Fußball zuletzt ja auch nicht mehr so gewonnen. Matchwinne­r ist bestens in Form. Er mag auch den Iffezheime­r Kurs.“

Allofs und Axel Kleinkorre­s sind seit 1980 in Kontakt geblieben. Kleinkorre­s wurde ein glühender Fan des Fußball-Bundesligi­sten Werder Bremen. Meist erkennt man es an der Kleidung. Das könnte auch in Iffezheim der Fall sein.

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FOTO: KLAUS-JÖRG TUCHEL Siegerkuss für Matchwinne­r von Besitzer Jens Schwarma. Axel Kleinkorre­s (r.) sieht das skeptisch. Im Hintergrun­d Jockey Stephen Hellyn.

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