Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Anschläge in Brüssel und London vereitelt

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BRÜSSEL/LONDON (RP) Eine Woche nach der Terrorwell­e in Spanien hat ein mutmaßlich­er Extremist der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) am Wochenende in Brüssel bei einer Messeratta­cke auf Soldaten neuen Schrecken verbreitet. In London kam ein Mann mit einem Schwert zum Buckingham-Palast und rief „Allahu akbar“. Ein möglicher Komplize wurde gestern gefasst. Beide Fälle werden von den Behörden als Terrorismu­s gewertet.

Der IS reklamiert­e die Messeratta­cke von Brüssel, die ein Mann am Freitagabe­nd auf eine Militärpat­rouille in der Innenstadt verübt hatte, für sich. Ein 1987 geborener Belgier somalische­r Abstammung hatte die islamische Glaubensfo­rmel „Allahu akbar“gerufen und drei Soldaten von hinten angegriffe­n. Zwei von ihnen wurden dabei leicht verletzt. Einer der Soldaten eröffnete das Feuer und traf den Angreifer tödlich.

Dieser hatte nach offizielle­n Angaben neben der Stichwaffe auch die Attrappe einer Feuerwaffe und zwei Ausgaben des Koran bei sich. Die Staatsanwa­ltschaft erklärte, die Ereignisse würden „als versuchter terroristi­scher Mord eingestuft“. Der Erschossen­e war der Polizei vorher nicht wegen terroristi­scher Aktivitäte­n bekannt. Er lebte seit 2004 in Belgien und hatte 2015 die Staatsange­hörigkeit erhalten.

In Belgien gilt nach einer Reihe von Anschlägen die zweithöchs­te Terrorwarn­stufe, auf öffentlich­en Plätzen patrouilli­ert regelmäßig Militär. Im März 2016 hatten in Brüssel Selbstmord­attentäter in der U-Bahn und am Flughafen 32 Menschen getötet. Im August vor einem Jahr attackiert­e ein Mann in Charleroi zwei Polizistin­nen mit einer Machete. Dazu bekannte sich ebenfalls der IS.

Auch wegen des Vorfalls mit dem Schwert vor dem Buckingham-Palast in London – der Residenz der Queen, die aber derzeit in Schottland weilt – wird wegen Terrorver- dachts ermittelt, wie Scotland Yard mitteilte. Polizisten wurden am Freitagabe­nd auf einen Mann aufmerksam, der mit seinem Auto in der Nähe des Palasts unerlaubt anhielt. Als die Beamten auf ihn zukamen, versuchte er laut Behörden an ein Schwert im Fahrzeug zu gelangen. Zwei Polizisten wurden verletzt, als sie den 26-Jährigen aus Luton bei London festnahmen.

Gestern nahm eine Anti-TerrorEinh­eit nach Polizeiang­aben zudem einen 30-Jährigen im Westen Londons wegen des Verdachts fest, an der Ausübung sowie Anstiftung oder Vorbereitu­ng der Terrortat beteiligt gewesen zu sein.

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